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Energieverbrauch der Industrie 2013 um knapp drei Prozent gestiegen

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte im Jahr 2013 fast 89.250 Gigawattstunden Energie. Das stellt nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems einen neuen Höchststand dar. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Energieverwendung um 2,9 Prozent. Im Gegensatz dazu wurde in Deutschland ein Rückgang der industriellen Energieverwendung von 2,1 Prozent auf 1,12 Millionen Gigawattstunden registriert. Der rheinland-pfälzische Anteil am bundesweiten Verbrauch stieg damit auf fast acht Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil des Landes am deutschen Bruttoinlandsprodukt lag 2013 bei 4,4 Prozent.

In Rheinland-Pfalz ist die chemische Industrie mit knapp 72 Prozent der Wirtschaftszweig mit dem größten Anteil an der Energieverwendung. Bundesweit kommt die Chemische Industrie auf einen Anteil von 30 Prozent. Die Betriebe des Wirtschaftszweigs Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden wiesen einen Anteilswert von 5,6 Prozent auf, dicht gefolgt von den Betrieben, die Papier, Pappe und Waren daraus herstellen (5,4 Prozent). In Deutschland folgten auf die chemische Industrie die Metallerzeugung und -bearbeitung (22 Prozent) sowie die Kokereien und Mineralöl verarbeitenden Betriebe (10 Prozent).

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte zur Erzielung von 1.000 Euro Umsatz durchschnittlich knapp 1.000 Kilowattstunden Energie. In Deutschland lag der Wert bei 640 Kilowattstunden. Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz kam auf einen Wert von 2.100 Kilowattstunden. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass insbesondere die Chemische Industrie einen beachtlichen Teil der Energieträger nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoff für Produkte nutzt. Mehr als ein Drittel des Energieverbrauchs (39 Prozent) der Industrie in Rheinland-Pfalz entfällt auf diese Verwendung.

Wichtigster Energieträger der rheinland-pfälzischen Industrie ist Erdgas. Auf ihn entfielen fast 47 Prozent des Energieverbrauchs (46.300 Gigawattstunden). Mineralöle bzw. Mineralölprodukte trugen 27 Prozent bei (24.500 Gigawattstunden). Der Bedarf an Strom belief sich auf 14.900 Gigawattstunden, was einem Anteil von 17 Prozent entsprach. Rund 49 Prozent des Stroms wurde von der Industrie in eigenen Kraftwerken erzeugt.

1 Gigawattstunde = 1 Million Kilowattstunden

Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über die Energieverwendung der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Befragt wurden rund 2.200 Einheiten. Der Umsatz stammt aus den regelmäßig stattfindenden Erhebungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Der Berichtskreis umfasst Betriebe dieses Wirtschaftsbereichs mit 20 und mehr Beschäftigten sowie alle produzierenden Betriebe von Mehrbetriebsunternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, unabhängig von deren Beschäftigtenzahl.
Die Erhebung erfasst alle Formen der Energieverwendung, wie Einsatzenergie, (z. B. zur Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung,) sowie die nichtenergetische Verwendung (z. B. als Rohstoff für chemische Prozesse). Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen der Betriebe eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen (Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe und des erzeugten und selbst verbrauchten Stroms).

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

 

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