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Energieverbrauch der Industrie leicht gesunken

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte im Jahr 2018 fast 85.432 Gigawattstunden Energie. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems knapp sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Der rheinland-pfälzische Anteil am bundesweiten Verbrauch betrug 2017 knapp acht Prozent.

Die für Rheinland-Pfalz wichtige chemische Industrie ist mit gut 60.803 Gigawattstunden der Wirt-schaftszweig, der mit rund 71 Prozent den größten Anteil an der Energieverwendung hat. Bundes-weit verbrauchte diese Branche 2017 mit 326.901 Gigawattstunden ebenfalls die meiste Energie (29 Prozent am Gesamtverbrauch der Industrie). Der rheinland-pfälzische Energieverbrauch in den Wirtschaftszweigen „Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ bzw. „Herstellung von Papier, Pappe und Waren“ daraus beträgt mit 5.165 Gigawattstunden (sechs Prozent) bzw. 4.945 Gigawattstunden (5,8 Prozent). In Deutschland folgten auf die chemi-sche Industrie die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Kokereien und Mineralöl verarbei-tenden Betriebe.

Die rheinland-pfälzische Industrie benötigte zur Erzielung von 1.000 Euro Umsatz durchschnittlich gut 807 Kilowattstunden Energie. Rechnet man die chemische Industrie heraus, ergibt sich ein Wert von etwa 325 Kilowattstunden. In Deutschland lag der Wert für die Industrie insgesamt 2017 bei rund 600 Kilowattstunden. Ohne die chemische Industrie ergibt sich ein Wert von 460 Kilowattstun-den. Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz benötigte für 1.000 Euro Umsatz 2.029 Kilowatt-stunden Energie. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass insbesondere die Chemiebranche einen be-achtlichen Teil der Energieträger – z. B. Erdöl – nicht energetisch, sondern als Ausgangsstoff für Produkte nutzt. Rund 35 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie in Rheinland-Pfalz entfällt auf diese Verwendungsform.

Wichtigster Energieträger der rheinland-pfälzischen Industrie ist Erdgas. Darauf entfielen knapp 49 Prozent des Energieverbrauchs (41.718 Gigawattstunden). Mineralöle bzw. Mineralölprodukte tru-gen 24 Prozent bei (20.395 Gigawattstunden). Der Bedarf an Strom belief sich auf rund 14.900 Gi-gawattstunden, was einem Anteil von gut 17 Prozent entsprach. Die rheinland-pfälzische Industrie erzeugt 53 Prozent ihres Stroms (7.822 Gigawattsunden) in eigenen Kraftwerken bzw. Anlagen.

1 Gigawattstunde (GWh) = 1 Million Kilowattstunden (kWh)
1 Gigawattstunde    = 3,6 Terrajoule (TJ) = 3.600 Gigajoule (GJ)

Die Daten stammen aus der Jahreserhebung über die Energieverwendung der Betriebe des Verarbeitenden Gewer-bes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden. Befragt wurden rund 2.200 Einheiten. Der Um-satz stammt aus den regelmäßig stattfindenden Erhebungen im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden. Der Berichtskreis umfasst Betriebe dieses Wirtschaftsbereichs mit 20 und mehr Beschäftigten sowie alle produzierenden Betriebe von Mehrbetriebsunternehmen des produzierenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten, unabhängig von der Beschäftigtenzahl des jeweiligen Betriebs.

Die Erhebung erfasst alle Formen der Energieverwendung, wie Einsatzenergie (z. B. zur Elektrizitäts- und Wärmeer-zeugung) sowie die nichtenergetische Verwendung (z. B. als Rohstoff für chemische Prozesse). Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen der Betriebe eingesetzt werden, enthält der Gesamtenergie-verbrauch Doppelzählungen (Energiegehalt der eingesetzten Brennstoffe und des erzeugten und selbst verbrauchten Stroms).

Autor: Dr. Pascal Kremer (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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