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Erwerbstätigkeit erreicht 2014 neuen Höchststand

Im Durchschnitt des Jahres 2014 hatten knapp 1,97 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«, dem das Statistische Landesamt in Bad Ems angehört, waren dies 15.200 oder 0,8 Prozent mehr als 2013. Damit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen im vierten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahr (plus 0,3 Prozent) fiel der Zuwachs wieder etwas kräftiger aus.

Im Bundesdurchschnitt war mit plus 0,9 Prozent ein geringfügig stärkerer Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. In den alten Ländern (ohne Berlin) betrug der Anstieg wie in Deutschland insgesamt plus 0,9 Prozent, in den neuen Bundesländern war die Zunahme mit 0,3 Prozent deutlich geringer.

Die positive Entwicklung 2014 in Rheinland-Pfalz beruhte vor allem auf einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die rund zwei Drittel der Erwerbstätigkeit ausmacht. Laut ersten Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oktober 2014 um 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Auch für die ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten war im Juni eine Zunahme gegenüber dem Vorjahresmonat festzustellen (plus 1 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten (»Ein-Euro-Jobs«) ging dagegen weiter zurück. Nach vorläufigen Angaben waren es im Jahresdurchschnitt 2014 gut 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Wirtschaftsbereiche

Die Zahl der Erwerbstätigen erhöhte sich in fast allen Wirtschaftsbereichen. Absolut betrachtet konzentrierte sich der Anstieg auf den Dienstleistungssektor . Insgesamt waren hier 11.800 Personen mehr beschäftigt als im Jahr zuvor; dies entspricht einem Plus von 0,8 Prozent (Deutschland: plus 1 Prozent). Innerhalb des Dienstleistungssektors gab es jedoch große Unterschiede. In den beiden größeren Bereichen »Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« sowie »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit« waren im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen (plus 1,6 bzw. plus 1 Prozent; Deutschland: plus 1,1 bzw. plus 0,9 Prozent). Im Bereich »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen« hingegen sank die Zahl der Erwerbstätigen um 3.000 bzw. 1,1 Prozent (Deutschland: plus 1,2 Prozent). Die unterschiedliche Entwicklung in den Teilbereichen des Dienstleistungssektors wurde deutlich beeinflusst von Umstrukturierungen in der Beschäftigtenstatistik bei den geringfügig entlohnten und den kurzfristig Beschäftigten.

Stärker als im Vorjahr stieg die Erwerbstätigkeit auch im produzierenden Gewerbe . Insgesamt waren 2.400 Personen bzw. 0,5 Prozent mehr tätig als im Jahr 2013 (Deutschland: plus 0,4 Prozent). Besonders stark war die Zunahme im Baugewerbe mit 1.700 Personen im Jahresdurchschnitt bzw. einem Plus von 1,4 Prozent (Deutschland: plus 0,7 Prozent). Im übrigen produzierenden Gewerbe, das in Rheinland-Pfalz von der Industrie dominiert wird, stieg die Zahl der Erwerbstätigen hingegen nur um 700 Personen oder 0,2 Prozent (Deutschland: ebenfalls plus 0,2 Prozent).

Auch in der Land- und Forstwirtschaft war ein deutlicher Beschäftigungsanstieg festzustellen. Die Zahl der Erwerbstätigen lag um 1.000 bzw. 2,4 Prozent höher als 2013 (Deutschland: plus 1,5 Prozent).

Die Ergebnisse beruhen auf der Schnellrechnung des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«, die sich auf aktuell verfügbare Basisstatistiken stützt. Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahresdurchschnittsangabe am Arbeitsort (Inlandskonzept), das heißt die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die - unabhängig von ihrem Wohnort - ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom 5. Januar 2015. Es handelt sich um Ergebnisse der Revision 2014.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung unter <link _blank browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.aketr.de.

Autor: Dr. Annette Illy (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

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