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Erwerbstätigkeit erreicht 2015 neuen Höchststand

Im Durchschnitt des Jahres 2015 hatten gut 1,98 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-Pfalz. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, dem das Statistische Landesamt in Bad Ems angehört, waren dies 13.900 Personen oder 0,7 Prozent mehr als 2014. Damit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen im fünften Jahr in Folge einen neuen Höchststand.

Im Bundesdurchschnitt war mit plus 0,8 Prozent ein geringfügig stärkerer Beschäftigungszuwachs als in Rheinland-Pfalz zu verzeichnen. Dabei betrug der Anstieg in den alten Ländern (ohne Berlin) plus 0,9 Prozent; in den neuen Bundesländern nahm die Zahl der Erwerbstätigen dagegen um 0,3 Prozent ab.

Die positive Entwicklung 2015 in Rheinland-Pfalz beruhte auf einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die rund zwei Drittel der Erwerbstätigkeit ausmacht. Laut ersten Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oktober 2015 um 1,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten sank dagegen im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,9 Prozent. Einen kräftigen Rückgang verzeichnete erneut die Zahl der Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten („Ein-Euro-Jobs“). Nach vorläufigen Angaben waren es im Jahresdurchschnitt 2015 knapp 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Wirtschaftsbereiche In den Wirtschaftsbereichen verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich. Die Zunahme der Erwerbstätigkeit konzentrierte sich auf den Dienstleistungssektor. Hier waren insgesamt 16.500 Personen mehr beschäftigt als im Jahr zuvor; dies entspricht einem Plus von 1,2 Prozent (Deutschland: plus 1,1 Prozent). In den beiden größeren Bereichen „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ sowie „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ waren im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen (plus 1,2 bzw. plus 0,8 Prozent; Deutschland: plus 1 bzw. plus 0,6 Prozent). Im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ fiel das Plus mit 1,8 zwar prozentual am höchsten aus, jedoch etwas geringer als in Deutschland (plus 2 Prozent).

Im Gegensatz zum Vorjahr nahm die Erwerbstätigkeit im Produzierenden Gewerbe 2015 ab. Insgesamt waren 1.500 Personen bzw. 0,3 Prozent weniger tätig als 2014 (Deutschland: unverändert). Zurückzuführen ist dieser Rückgang fast ausschließlich auf das Baugewerbe, in dem die Zahl der Erwerbstätigen um 1.400 bzw. 1,2 Prozent sank (Deutschland: minus 0,5 Prozent). Das übrige Produzierenden Gewerbe, das in Rheinland-Pfalz von der Industrie dominiert wird, verzeichnete lediglich ein Minus von 100 Erwerbstätigen (Deutschland: plus 0,2 Prozent).

Auch in der Land- und Forstwirtschaft war ein Beschäftigungsrückgang festzustellen. Die Zahl der Erwerbstätigen lag um 1.100 bzw. 2,5 Prozent niedriger als 2014 (Deutschland: ebenfalls minus 2,5 Prozent).

Die Ergebnisse beruhen auf der Schnellrechnung des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, die sich auf aktuell verfügbare Basisstatistiken stützt. Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als Jahresdurchschnittsangabe am Arbeitsort (Inlandskonzept), das heißt, die Angaben beziehen sich auf Erwerbstätige, die – unabhängig von ihrem Wohnort – ihren Arbeitsplatz im jeweiligen Gebiet hatten. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Im Falle mehrerer Tätigkeiten wird der Erwerbstätige nur einmal gezählt (Personenkonzept).

Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom 4. Januar 2016.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung unter <link http:>www.aketr.de.

Autor: Dr. Annette Illy (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

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