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Gesundheitsausgaben 2014 erneut gestiegen

Die Gesundheitsausgaben sind 2014 erneut gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems wurden in Rheinland-Pfalz 16,3 Milliarden Euro für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit ausgegeben, das waren 4,4 Prozent mehr als 2013 (Deutschland: plus 4,2 Prozent). Damit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Zwischen 2008 und 2014 haben sich die Gesundheitsausgaben im Land insgesamt um 23 Prozent erhöht (Deutschland: ebenfalls plus 23 Prozent). Mit einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 3,5 Prozent in diesem Zeitraum sind die Gesundheitsausgaben stärker gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt, das in jeweiligen Preisen um durchschnittlich 2,3 Prozent pro Jahr zulegte.

Auf jede Rheinland-Pfälzerin bzw. jeden Rheinland-Pfälzer entfielen 2014 rechnerisch Gesundheitsausgaben in Höhe von 4.081 Euro. Die Ausgaben pro Person lagen etwas über dem Bundesdurchschnitt, der sich auf 4.050 Euro belief. Ein großer Teil der Gesundheitsausgaben, zu denen alle Käufe von Waren und Dienstleistungen zum Zweck der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens zählen, wird durch die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen getragen. Im Jahr 2014 kamen sie zusammen für rund zwei Drittel der Ausgaben auf (Rheinland-Pfalz: 66 Prozent; Deutschland: 67 Prozent). Der Anteil der gesetzlichen Krankenkassen an den Gesundheitsausgaben des Landes belief sich auf 56 Prozent, während die privaten Krankenversicherungen gut zehn Prozent beisteuerten. Damit hat die private Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz einen überdurchschnittlichen Stellenwert; in Deutschland lag ihr Anteil bei 8,9 Prozent. Für jede Einwohnerin bzw. jeden Einwohner wendeten die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen in Rheinland-Pfalz im Schnitt 2.694 Euro auf (Deutschland: 2.729 Euro).

Ein Teil der Gesundheitsausgaben wird von den privaten Haushalten unmittelbar gezahlt. Dazu zählen z. B. Zuzahlungen zu Leistungen der Krankenversicherungen oder anderer Sozialversicherungsträger sowie Direktkäufe von gesundheitsbezogenen Waren und Dienstleistungen. In Rheinland-Pfalz erreichten die Gesundheitsausgaben der Privathaushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck 2014 einen Anteil von 15 Prozent (Deutschland: 13 Prozent) und lagen mit 627 Euro pro Kopf deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 533 Euro. Die Soziale Pflegeversicherung trug 2014 sieben Prozent der Gesundheitsausgaben (Deutschland: 7,8 Prozent). In Rheinland-Pfalz fielen beim Träger Soziale Pflegeversicherung Gesundheitsausgaben von 286 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner an (Deutschland: 314 Euro).

Die Ergebnisse entstammen den Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder, die von der Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) derzeit für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen erstellt werden. Die Gesundheitsausgabenrechnung (GAR) wird für diese Länder vom Berichtsjahr 2008 an nach einheitlicher Methode durchgeführt. Die Berechnungen sind eng an die Gesundheitsausgabenrechnung des Bundes angelehnt, die wiederum auf dem internationalen System of Health Accounts (SHA) beruhen. Die Gesundheitsökonomischen Gesamtrechnungen der Länder bestehen aus der Gesundheitspersonalrechnung, der Gesundheitsausgabenrechnung und dem Wertschöpfungs-Erwerbstätigen-Ansatz.

Gesundheitsausgaben beinhalten alle Käufe von Waren und Dienstleistungen, die zum Zweck der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege getätigt werden sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Zu den Gesundheitsausgaben zählen nur Transaktionen für die letzte Verwendung, ein direkter Patientenbezug muss daher im Regelfall gegeben sein. Transaktionen zwischen Leistungserbringern, z. B. zwischen Großhändlern und Apothekern, gehören nicht dazu. Räumlich bezieht sich die Berechnung auf die Gesundheitsausgaben für die jeweilige inländische Bevölkerung (Wohnortprinzip).

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen/Auswertungen)

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