| Erwerbstätigkeit

Knapp 26 Prozent der abhängig Erwerbstätigen nicht in Normalarbeitsverhältnissen

Gut jeder Vierte abhängig Beschäftigte in Rheinland-Pfalz arbeitete 2012 in einem sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnis. Zu diesen gehören befristete und geringfügige Beschäftigung ebenso wie Teilzeitarbeit mit 20 oder weniger Wochenstunden sowie Zeitarbeitsverhältnisse. Im Vergleich zum sogenannten Normalarbeitsverhältnis (unbefristete Vollzeitbeschäftigung) ermöglichen atypische Beschäftigungsverhältnisse den Betrieben, zum Teil auch den Beschäftigen, mehr Flexibilität. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, werden vor allem junge Menschen häufig befristet beschäftigt, während zu den Teilzeitbeschäftigten mit 20 oder weniger Stunden hauptsächlich Frauen zählen. Auch Beschäftigte ohne anerkannte Berufsausbildung sind häufig in atypischen Beschäftigungsformen zu finden.

 Alter Befristete Beschäftigung betrifft - nahezu unabhängig vom Geschlecht - vor allem jüngere Menschen, die erstmals einen Einstieg in das Berufsleben suchen. In der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen war 2012 jeder Vierte abhängig Erwerbstätige befristet beschäftigt. Ist der Berufseinstieg gelungen und Berufserfahrung erworben, winkt häufig die Übernahme in eine Festanstellung. Von den 25- bis 35-Jährigen sind noch 13 Prozent in befristeten Beschäftigungsverhältnissen tätig. Wer älter als 35 Jahre ist, hat in der Regel einen unbefristeten Arbeitsvertrag. In dieser Altersgruppe sind lediglich noch gut vier Prozent der abhängig Erwerbstätigen befristet beschäftigt.  Geschlecht Hinsichtlich der Teilzeitbeschäftigung sind unabhängig von der Altersgruppe deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen. Während im Jahr 2012 rund 33 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen Arbeitsverträge mit 20 oder weniger Wochenstunden besaßen, traf dies nur auf vier Prozent der Männer zu. Teilzeitarbeit, die in vielen Fällen - etwa aus familiären Gründen - durchaus gewollt ist, ist damit vor allem ein weibliches Phänomen. Bildung Ein wesentlicher Faktor für den Sprung in ein sogenanntes Normalarbeitsverhältnis, d. h. eine unbefristete Vollzeiterwerbstätigkeit, ist die Bildung. So befanden sich 2012 von den abhängig Erwerbstätigen ohne anerkannte Berufsausbildung gut 40 Prozent in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Dies traf auch auf 26 Prozent derjenigen zu, die eine Lehrausbildung oder einen vergleichbaren Berufsabschluss hatten. Von den Höherqualifizierten waren dagegen nur 16 Prozent atypisch beschäftigt.

Weitere Informationen enthält der Statistische Bericht <link browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird> »Atypische Beschäftigung in Rheinland-Pfalz - Ergebnisse des Mikrozensus 2012«.

Die Ergebnisse stammen aus dem Mikrozensus. Bei dieser jährlichen Erhebung werden bei einem Prozent aller Haushalte Angaben über ihre wirtschaftliche und soziale Situation sowie Informationen zur Erwerbstätigkeit erfragt. In Rheinland-Pfalz werden für die Stichprobe jährlich 18.000 Haushalte ausgewählt. Die vorliegende Auswertung des Mikrozensus bezieht sich auf die abhängig Beschäftigten im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, die sich nicht in Schule, Studium oder Berufsausbildung befinden. Zu den atypischen Beschäftigungsformen werden Teilzeitbeschäftigungen mit 20 oder weniger Arbeitsstunden pro Woche, geringfügige Beschäftigungen, befristete Beschäftigungen sowie Zeitarbeitsverhältnisse gezählt. Mehrfachzählungen sind möglich, da Teilzeitarbeitsverträge und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse befristet sein können.

Autorin: Merle Hattenhauer (Referat Mikrozensus, Haushaltserhebungen)

 

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