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Krebserkrankungen Grund für jeden vierten Todesfall

Im Jahr 2015 starben insgesamt 46.777 Menschen aus Rheinland-Pfalz, fast 6 Prozent mehr als im Jahr zuvor (44.307). Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, ist dies die bisher höchste registrierte Zahl an Sterbefällen. Das durchschnittliche Sterbealter betrug 78 Jahre (Frauen: 81; Männer: 75 Jahre).

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (18.690) waren mit einem Anteil von 40 Prozent die mit Abstand häufigste Todesursache. Das liegt im Wesentlichen darin begründet, dass zu dieser Gruppe eine Vielzahl von Todesursachen gehört, die bei alten Menschen gehäuft auftreten (z. B. Herzinsuffizienz oder Arteriosklerose). Das mittlere Sterbealter dieser Verstorbenen lag bei 82 Jahren.

Rund ein Viertel aller Sterbefälle (11.172) ist auf eine bösartige Neubildung (Krebs) zurückzuführen. Im Gegensatz zu der Gesamtentwicklung ist hier allerdings gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 3,5 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Sterbealter der an einem Krebsleiden Verstorbenen betrug 73 Jahre und liegt damit deutlich unter dem durchschnittlichen Sterbealter. An Krankheiten des Atmungssystems starben 3.298 Menschen (7 Prozent). Krankheiten des Verdauungssystems führten bei 1.978 Menschen zum Tod (4 Prozent).

Im Jahr 2015 starben 1.907 Personen an einer Verletzung oder Vergiftung. Hierzu zählten 533 Menschen, die aus eigenem Entschluss ihrem Leben ein Ende setzten. 207 Personen wurden Opfer eines Unfalls, der in unmittelbarem Zusammenhang mit einem Transportmittel stand. In der überwiegenden Zahl handelt es sich hierbei um Unfälle im Straßenverkehr. Die weitaus meisten unfallbedingten Todesfälle waren allerdings auf einen Sturz zurückzuführen (712). Hiervon waren in erster Linie ältere Menschen betroffen: 70 Prozent der Sturzopfer waren Hochbetagte mit einem Alter von 80 und mehr Jahren. Opfer einer Gewalttat wurden 26 Menschen.

Die häufigste zum Tode führende Krankheit war die chronische ischämische Herzkrankheit. Es handelt sich hierbei um eine chronische Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße. Fast 4.300 Personen verstarben an dieser Krankheit. Ein Herzinfarkt war in mehr als 2.500 Fällen die Todesursache. An dritter Stelle der am häufigsten zum Tode führenden Krankheiten stand der Lungenkrebs (2.241). Das mittlere Sterbealter der an ischämischer Herzkrankheit Verstorbenen lag bei 83 Jahren, bei Herzinfarkt waren es 76 Jahre und bei Lungenkrebs 70 Jahre.

Ausführliche gesundheitsbezogene Informationen veröffentlicht das Statistische Landesamt im Internetangebot zur Gesundheitsberichterstattung: <link http:>www.statistik.rlp.de/staat-und-gesellschaft/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/

Die Zahlen stammen aus der Todesursachenstatistik. Grundlage dieser Statistik sind die offiziellen Todesbescheinigungen, auf denen die den Tod feststellenden Ärzte alle zum Tode führenden Ursachen vermerken. Aus diesen Angaben wird dann im Statistischen Landesamt nach international festgelegten Regeln das zum Tod führende Grundleiden ermittelt. Die Ergebnisse der Todesursachenstatistik werden jährlich aufbereitet. Die Unterscheidung nach den verschiedenen Todesursachen folgt einer internationalen Klassifikation.

Autor: Charlotte Schmidt (Sachgebiet Gesundheit, Rechtspflege)

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