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Rheinland-Pfalz regional: „Kreisfreie Städte und Landkreise – Ein Vergleich in Zahlen“ erschienen

Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat die Publikation „Rheinland-Pfalz regional: Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen“ neu mit aktuellen Ergebnissen aufgelegt. Die Veröffentlichung enthält Merkmale und Kennziffern, die regionale Schwerpunkte und Potenziale innerhalb des Landes aufzeigen. „Kompakte Regionalveröffentlichungen mit thematisch breit gefächerten Daten erleichtern die Sicht auf unterschiedliche Strukturen und Entwicklungen im Land. Sie sind nützlich für alle Akteure, die regional tätig sind – sei es im sozialen Gemeinwesen, in Politik, Verwaltung oder Wirtschaft“, so Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes.

Die Publikation bietet vor allem Informationen zu den Themenbereichen Bevölkerung, Bildung, Wirtschaft sowie öffentliche Finanzen und zu den sozialen Themen Pflege, Kinderbetreuung und staatliche Sicherungssysteme. Grafiken und Karten geben anhand ausgewählter Merkmale erste Einblicke, die sich mit tabellarischen Übersichten für die zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise vertiefen lassen.

Die Veröffentlichung „Rheinland-Pfalz regional: Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen“, Ausgabe 2015, umfasst 154 Seiten. Als <link file:101096 _blank download den eines dokuments>PDF-Datei kann die Veröffentlichung kostenfrei heruntergeladen werden. In der gedruckten Fassung – DIN A4-Format steht die Broschüre Ende Januar 2016 zum Preis von 11,50 Euro zur Verfügung.

Einige ausgewählte Ergebnisse

 Bevölkerung Die Bevölkerungszahl von Rheinland-Pfalz ist 2014 um 17.200 auf über vier Millionen gestiegen (plus 0,4 Prozent). In den Städten war der Zuwachs relativ stärker als in den Landkreisen (plus 0,9 bzw. plus 0,3 Prozent). Der Anteil der ausländischen Bevölkerung hat 2014 landesweit um einen halben Prozentpunkt auf 8,2 Prozent zugenommen. In den kreisfreien Städten war der Ausländeranteil mit 13 Prozent deutlich höher als in den Landkreisen (6,5 Prozent). Absolut gesehen hatte 2014 die Landeshauptstadt Mainz als bevölkerungsreichste Stadt in Rheinland-Pfalz den höchsten Bevölkerungszuwachs (plus 2.723 Personen); das bedeutet ein Plus von 1,3 Prozent. Diese Zuwachsrate wurde von den kleineren Städten Landau und Ludwigshafen knapp übertroffen (plus 1,5 bzw. plus 1,4 Prozent). In den Landkreisen lagen die Zuwachsraten unter einem Prozent. Bevölkerungsabnahmen zwischen 0,1 und 0,3 Prozent gab es in zwei Städten und sieben Landkreisen. Anknüpfend an die bisherige Bevölkerungsentwicklung wird nach den Ergebnissen der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung ausgehend vom Basisjahr 2013 die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner bis zum Jahr 2035 auf 3,8 Millionen zurückgehen (minus 3,8 Prozent). Für den Durchschnitt der Städte sind allerdings mit einer Veränderungsrate von plus 0,4 Prozent die Aussichten besser, im Durchschnitt der Landkreise ist dagegen in den kommenden Jahren bis 2035 eine Abnahme um 5,3 Prozent zu erwarten. Gesamtwirtschaft und Arbeitsmarkt Die Zahl der Erwerbstätigen, die geleisteten Arbeitsstunden und das Bruttoinlandsprodukt sind Merkmale der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Von den insgesamt 1,952 Millionen Erwerbstätigen, die 2013 ihren Arbeitsplatz in Rheinland-Pfalz hatten, waren 63 Prozent in den Landkreisen und 37 Prozent in den kreisfreien Städten beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr waren in den Städten und Landkreisen mehr Menschen erwerbstätig (plus 0,6 bzw. plus 0,2 Prozent). Die Arbeitsplatzdichte war im Durchschnitt der kreisfreien Städte mit 1.056 Erwerbstätigen je 1.000 der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter deutlich höher als in den Landkreisen (623).

Die Zahl der mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten besetzten Arbeitsplätze lag im Juni 2014 – außer in drei kreisfreien Städten – in allen Verwaltungsbezirken höher als im Vorjahr. Im Durchschnitt der Landkreise waren es zwei Prozent mehr; im Durchschnitt der Städte 1,3 Prozent mehr.

Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote war in den kreisfreien Städten mit 7,5 Prozent und in den Landkreisen mit 4,7 Prozent ähnlich hoch wie im Vorjahr. Nur in Pirmasens und Kaiserslautern lag die Arbeitslosenquote über 10 Prozent. In Pirmasens war – anders als in Kaiserslautern – die Arbeitslosigkeit auch unter den 15- bis 25 jährigen zivilen Erwerbspersonen mit einer zweistelligen Quote sehr hoch (13 Prozent).

Die meisten rheinland-pfälzischen Verwaltungsbezirke verzeichneten 2013 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in jeweiligen Preisen. Es umfasst den Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der in der Produktion verbrauchten Vorleistungen. In den kreisfreien Städten ist es mit plus 1,7 Prozent etwas stärker gestiegen als in den Landkreisen (plus 1,3 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 124,2 Milliarden Euro wurde zu 59 Prozent in den Landkreisen und zu 41 Prozent in den kreisfreien Städten erwirtschaftet.

Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde (die Arbeitsproduktivität) lag in den kreisfreien Städten mit rund 52 Euro höher als in den Landkreisen mit 46 Euro. Die Produktivität je Arbeitsstunde war im Vergleich der kreisfreien Städte in Ludwigshafen am höchsten (72 Euro); bei den Landkreisen wurde der höchste Wert (60 Euro) in Mainz-Bingen erreicht.

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte, das ein Maß für die Kaufkraft ist, belief sich 2013 je Einwohnerin und Einwohner auf 19.757 Euro in den kreisfreien Städten und 21.910 Euro in den Landkreisen. Am niedrigsten war es in der kreisfreien Stadt Ludwigshafen (17.525) und am höchsten im Landkreis Mainz-Bingen (25.687). Soziale Leistungen Ende 2014 bezogen in Rheinland-Pfalz 221.400 Personen in Bedarfsgemeinschaften sogenannte Hartz-IV-Leistungen. Hierbei handelt es sich um die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld) nach dem Sozialgesetzbuch II. Von den Betroffenen entfielen 91.300 Personen auf Bedarfsgemeinschaften in kreisfreien Städten.

Außerhalb der Grundsicherung für Arbeitsuchende umfasst Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch XII verschiedene Hilfearten, die in den Kapitel 3 bis 9 des SGB XII geregelt sind. Im Jahr 2014 entfiel je Einwohnerin und Einwohner der größte Teil der insgesamt 349 Euro Bruttoausgaben der Sozialhilfe auf die Hilfen nach den Kapiteln 5 bis 9 (278 Euro). Diese Mittel fließen im Wesentlichen Menschen in Einrichtungen zu. Es handelt sich unter anderem um Eingliederungshilfen für behinderte Menschen oder Hilfen zur Pflege oder zur Gesundheit. Ende 2014 erhielten rund 47.500 Empfängerinnen und Empfänger Leistungen nach Kapitel 5 bis 9 des SGB XII – von diesen Menschen lebten 15.600 in kreisfreien Städten. Bezogen auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es jedoch mehr Bezieher in den kreisfreien Städten (15) als in den Landkreisen (10,6).

Sozialhilfe als Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (Kapitel 4 SGB XII) für Personen über 65 Jahre oder mit einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung erhielten ähnlich viele Menschen (42.800). Je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ab 18 Jahren waren in den kreisfreien Städten rund 18 und in den Landkreisen rund 11 Personen darauf angewiesen.

Hilfe zum Lebensunterhalt (Kapitel 3 SGB XII) benötigen Menschen in besonderen Lebenssituationen, die in der Regel keinen Anspruch auf Grundsicherung haben. In Rheinland-Pfalz waren dies Ende 2014 insgesamt 15.600 Bezieherinnen und Bezieher; davon lebten 68 Prozent in Einrichtungen. Auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen in den kreisfreien Städten 4,5 und in den Landkreisen 3,7 Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind.

Weitere 16.800 Menschen, gut 7.200 mehr als im Vorjahr, erhielten außerhalb der Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Im Durchschnitt waren es 4,2 Personen je 1.000 Einwohner. Abgesehen von der Stadt Trier, in der durch die Aufnahmeeinrichtung des Landes im Jahr 2014 fast 18 Asylsuchende auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kamen, lagen die Einwohnerquoten in den anderen Verwaltungsbezirken zwischen 2,9 und 5,5.

Die Bruttoausgaben der Sozialhilfe nach SGB XII beliefen sich auf rund 1,4 Milliarden Euro und die Asylbewerberleistungen auf rund 105 Millionen. Öffentliche Finanzen Die Steuereinnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände beliefen sich 2014 im Durchschnitt der kreisfreien Städte auf 1.196 Euro je Einwohnerin und Einwohner; in den Landkreisen dagegen nur auf 845 Euro. Mit mehr als 1.500 Euro je Einwohnerin und Einwohner sind der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Ludwigshafen, die jeweils über die Hälfte der Steuereinnahmen aus Gewerbesteuern erzielen, Spitzenreiter im Land.

Am Ende des Jahres 2014 waren die kommunalen Kern- und Extrahaushalte beim nicht-öffentlichen Bereich zusammen mit 12,5 Milliarden verschuldet. Die Schuldenbelastung je Einwohnerin und Einwohner war in den kreisfreien Städten mit 5.785 Euro im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie in den Landkreisen (2.130 Euro). Bei den Landkreisen war sie in Kusel mit Abstand am höchsten (pro Kopf 5.646 Euro) und bei den kreisfreien Städten in Kaiserslautern und Pirmasens (pro Kopf jeweils mehr als 9.000 Euro). Wie schon 2013 hatten die kommunalen Haushalte im Rhein-Hunsrück-Kreis den landesweit geringsten Schuldenstand mit 576 Euro je Einwohnerin und Einwohner.

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