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Stromerzeugung in Kläranlagen erreicht Spitzenwert

Die Stromerzeugung in den rheinland-pfälzischen Kläranlagen belief sich 2016 auf 54 Millionen Kilowattstunden. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz entspricht dies einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit erreichte die Verstromung von Klärgas erneut einen Höchststand.

In Rheinland-Pfalz gibt es etwa 880 öffentliche und industrielle Kläranlagen, darunter 92 Anlagen mit Klärgasgewinnung. Vor allem die größeren Abwasserreinigungsanlagen haben die baulichen Voraussetzungen dafür, das bei der sogenannten Ausfaulung von Klärschlamm entstehende Klärgas energetisch zu nutzen. Insgesamt wurden im Jahr 2016 rund 38 Millionen Kubikmeter Klärgas gewonnen. Der überwiegende Teil (79 Prozent) wurde zur Stromerzeugung eingesetzt, 11 Prozent wurden zur Erzeugung von Wärme oder zu Antriebszwecken verwendet.

Gemessen am gesamten aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten Strom im Land spielt Klärgas mit durchschnittlich 0,7 Prozent eine untergeordnete Rolle. Der in den Kläranlagen erzeugte Strom wurde 2016 nahezu vollständig (zu 97 Prozent) selbst verbraucht. Dennoch reicht der derzeit produzierte Eigenstrom bei weitem nicht aus, um den Strombedarf für die Reinigung der Abwässer in den Kläranlagen zu decken. Allein für die öffentlichen Kläranlagen in Rheinland-Pfalz ist ein Strombedarf anzusetzen, der etwa vier Mal so hoch sein dürfte wie die aus Klärgas erzeugte Strommenge.

Zur jährlichen Erhebung der Gewinnung, Verwendung und Abgabe von Klärgas berichten die Betreiber aller kommunalen und industriellen Kläranlagen mit Gewinnung von Klärgas.

Autor: Gerd Kramer, Referat Auswertungen und Analysen, Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Energie, Register

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