| Handel, Gastgewerbe

Einzelhandel im April im Minus: Plus bei Lebensmitteln gleicht Rückgang im Nonfoodbereich nicht aus

Die Einflüsse der Corona-Krise führten im April zu unterschiedlichen Entwicklungen im rheinland-pfälzischen Einzelhandel: Der Lebensmitteleinzelhandel legte deutlich zu, die Erlöse im Non-Food-Bereich sanken. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Einzelhandelsumsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, insgesamt um 4,3 Prozent unter denen im April 2019. Nominal, also zu jeweiligen Preisen, sanken die Erlöse um 2,9 Prozent. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln setzte gegenüber dem Vorjahresmonat real 6,3 Prozent mehr um; der Handel mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete Umsatzrückgänge um zwölf Prozent.

Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen

Im umsatzstarken „Einzelhandel mit sonstigen Gütern“, zu denen Bekleidung, Schuhe und Lederwaren zählen, gab es gegenüber April 2019 deutliche Einbußen bei der preisbereinigten Umsatzentwicklung (minus 22 Prozent). Wesentlich moderater fiel das Minus mit 2,4 Prozent im umsatzstärksten Bereich, dem „Einzelhandel mit sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf“ aus. Die Umsätze im Handel mit Waren verschiedener Art, (Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte) haben sich durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs positiv entwickelt (plus fünf Prozent). Umsatzeinbrüche gab es im Handel mit den am Umsatzanteil gemessen weniger bedeutenden Bereichen „Geräte der Informations- und Kommunikationstechnik“ sowie „Verlagsprodukte, Sportausrüstungen und Spielwaren“ (minus 38 bzw. 14 Prozent).

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel lag mit 0,3 Prozent gegenüber dem April 2019 leicht im Plus. Sowohl die Zahlen der Vollzeitstellen als auch die der Teilzeitbeschäftigten erhöhten sich (plus 0,2 und 0,4 Prozent).

Zeitraum Januar bis April

In den vier ersten Monaten verbuchten die realen Umsätze des rheinland-pfälzischen Einzelhandels ein Plus von 1,2 Prozent (nominal plus 2,7 Prozent). Die Beschäftigtenzahl stieg in diesem Zeitraum um 0,9 Prozent. Sowohl die Zahl der Vollzeitkräfte als auch die der Teilzeitkräfte entwickelte sich mit 0,6 Prozent bzw. einem Prozent positiv.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei ausgewählten Einzelhandelsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten auf höchstens 8,5 Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Einzelhandelsketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten.
Die Einzelhandelsmesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab der Veröffentlichung der Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der Einzelhandelsstatistik nun auf das neue Basisjahr 2015 (zuvor 2010).
Durch die Corona-Krise sind die Unternehmen im Einzelhandel wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Umsatz und Beschäftigte ausgewählter Wirtschaftszweige des rheinland-pfälzischen Einzelhandels 1im April2020 und von Januar bis April 2020 Veränderung gegenüber April 2019 und von Januar bis April 2019 in %
WirtschaftszweigeAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
April 2020Januar - April 2020April 2020Januar - April 2020
nominalrealnominalrealinsgesamtVollzeitTeilzeitinsgesamtVollzeitTeilzeit
%
 Einzelhandel insgesamt 100- 2,9- 4,32,71,20,30,20,40,90,61,0
 Einzelhandel mit Lebensmitteln  9,66,39,87,03,92,74,52,22,02,3
 Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (einschließlich Tankstellen)  - 12,3- 12,1- 2,7- 3,0- 2,1- 1,0- 2,9- 0,1- 0,10,0
darunter: Einzelhandel mit...            
Waren verschiedener Art138,25,09,06,34,82,25,92,71,83,0
Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik2- 40,6-37,9- 16,3 -12,5- 4,7- 3,7- 7,3- 1,9- 3,72,8
sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf30- 1,3- 2,40,2- 0,8- 1,10,4- 3,40,01,0- 1,7
Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren6- 12,4- 14,1- 6,1- 7,2- 3,61,1- 7,80,22,2- 1,7
sonstigen Gütern29- 21,1- 22,0- 3,9- 5,0- 2,5- 1,4- 3,1- 0,1- 0,80,3
1 Ohne Handel mit Kraftfahrzeugen. Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Umsatzsteuerstatistik 2018 (Voranmeldungen).

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