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Einzelhandelsumsätze unter Corona-Einfluss: Start ins Jahr 2021 mit deutlichem Minus

Die Lockdown-Maßnahmen prägten die Umsatzentwicklungen im Einzelhandel. Dieser startete mit deutlichen Rückgängen in das Jahr 2021. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen im Januar die Einzelhandelsumsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 12 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Nominal, also bewertet zu jeweiligen Preisen, betrugen die Abnahmen elf Prozent. In Deutschland reduzierte sich der Umsatz real um 9,3 Prozent (nominal: minus 7,9 Prozent).

Der Einzelhandel mit Lebensmittel und im Non-Food-Bereich entwickelte sich unterschiedlich: Die Umsätze mit Nahrungsmitteln legten um 5,8 Prozent zu. Aufgrund gestiegener Preise lag hier der Umsatzanstieg nominal bei 7,5 Prozent. Der Handel mit Nicht-Lebensmitteln büßte real und nominal rund ein Viertel seiner Umsätze im Vergleich zum Januar 2020 ein (26 bzw. 25 Prozent).

Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen

Positive Entwicklungen zum Jahresbeginn gab es nur im umsatzstärksten Segment, dem Einzelhandel mit Waren verschiedener Art in Verkaufsräumen (einschließlich Lebensmittel) (real Plus 3,4 Prozent). In den Bereichen „Einzelhandel mit sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf“ sowie „Sonstige Güter“, zu denen bspw. Bekleidung, Schuhe und Lederwaren usw. zählen, brachen die realen Erlöse um 36 bzw. 25 Prozent ein. Der Umsatz mit Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren sowie mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresmonat fast um die Hälfte (minus 47 bzw. minus 46 Prozent).

Beschäftigung

Gegenüber dem Januar 2020 wurden im rheinland-pfälzischen Einzelhandel weniger Beschäftigte registriert (minus 1,7 Prozent; Deutschland: Minus 0,1 Prozent). Die Zahl der Vollzeit- und Teilzeitstellen entwickelte sich unterschiedlich: Während die Vollzeitkräfte um 0,3 Prozent geringfügig zulegten, gingen die in Teilzeit Beschäftigten um 2,9 Prozent zurück.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei ausgewählten Einzelhandelsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten auf höchstens 8,5 Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Einzelhandelsketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten.
Die Einzelhandelsmesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab der Veröffentlichung der Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der Einzelhandelsstatistik nun auf das Basisjahr 2015 (zuvor 2010).

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Umsatz und Beschäftigte ausgewählter Wirtschaftszweige des rheinland-pfälzischen Einzelhandels 1im Januar2021 Veränderung gegenüber Januar 2020
WirtschaftszweigeAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
Januar 2021Januar 2021
nominalrealinsgesamtVollzeitTeilzeit
%
 Einzelhandel insgesamt 100- 11,0- 12,4- 1,70,3- 2,9
 Einzelhandel mit Lebensmitteln  7,55,83,92,74,4
 Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (einschließlich Tankstellen)  - 24,6- 25,5- 5,4- 0,9- 9,0
darunter: Einzelhandel mit...       
Waren verschiedener Art325,13,43,11,04,0
Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik4- 47,5- 46,3- 3,0- 3,0- 2,9
sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf21- 35,6- 36,20,61,8- 1,5
Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren4- 46,1- 47,2- 2,62,4- 7,3
sonstigen Gütern23- 23,4- 24,8- 9,1- 2,9- 12,3
1 Ohne Handel mit Kraftfahrzeugen. Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2018.

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