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Gastgewerbe 2021: Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr

Die coronabedingten Einschränkungen setzten den rheinland-pfälzischen Gastgewerbetreibenden auch im zweiten Corona-Jahr deutlich zu. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Erlöse real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 6,1 Prozent unter den Ergebnissen in 2020 (Deutschland: minus 2,2 Prozent). Nominal, das heißt gemessen in jeweiligen Preisen, beliefen sich die Rückgänge auf 3,8 Prozent (Deutschland: plus 0,1 Prozent).

Deutlich gravierender sind die Einbußen gegenüber dem Umsatzniveau vor der Corona-Pandemie: Im Vergleich zu den Erlösen in 2019 lagen die realen Jahresumsätze 2021 um 39 Prozent niedriger (nominal: minus 36 Prozent).

Zum Vergleich: Im Jahr 2020, dem ersten Corona-Jahr, lagen die Erlöse real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 36 Prozent unter denen von 2019. Nominal beliefen sich die Einbrüche auf 34 Prozent.

Lediglich Caterer und Erbringer sonstiger Verpflegungsdienstleistungen im Plus

Gegenüber dem Vorjahr erzielte das Beherbergungsgewerbe rund 2,2 Prozent weniger reale Umsätze (nominal: minus 0,9 Prozent). Die Erlöse in der Gastronomie, auf die zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, gingen um 8,6 Prozent zurück (nominal: minus 5,5 Prozent). Die Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben erwirtschafteten zehn Prozent weniger (nominal: minus 7,1 Prozent), die Caterer und Erbringer sonstiger Verpflegungsdienstleistungen mehr (real: plus 4,7 bzw. nominal: plus 7,6 Prozent).

Beschäftigung im Jahr 2021

Der Personalstand im Gastgewerbe sank gegenüber 2020 um 7,2 Prozent (Deutschland: minus 7,8 Prozent).

 Gastgewerbe im Dezember 2021

Im Dezember 2021 lagen die realen Umsätze im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe um 44 Prozent unter denen des Vor-Corona-Jahres 2019. Nominal gingen die Erlöse um 41 Prozent zurück. Die Betreiber von Beherbergungsstätten erzielten real 37 Prozent, die der Gastronomie 48 Prozent weniger Umsätze. Der Personalstand im Gastgewerbe war um 16 Prozent niedriger als 2019. Aussagekräftige Vergleiche mit dem Vorjahr sind aufgrund des Lockdowns im Dezember 2020 nicht sinnvoll.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei rund 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Es liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor. Bei zeitlichen Vergleichen ist der Berichtskreiswechsel im Berichtsmonat Februar 2021 zu beachten. Gleichzeitig ist die Unterteilung der Beschäftigten nach Voll- und Teilzeit entfallen.
Durch die Corona-Krise sind die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe wirtschaftlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Im Dezember 2020 gab es im Beherbergungs- und Gastgewerbe umfangreiche Corona-Maßnahmen, sodass zeitliche Vergleiche nicht sinnvoll sind.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Säulendiagramm: Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe im Jahr 2021

Liniendiagramm: Umsatz (real) im Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz nach Wirtschaftszweigen und MonatenBalkendiagramm: Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe im Jahr 2021

 Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe1 im Jahr 2021 Veränderung gegenüber dem Jahr 2020 in %
WirtschaftszweigAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
Jahr 2021Jahr 2021
nominalrealinsgesamt
 Beherbergung35- 0,9- 2,2- 10,8
Gastronomie65- 5,5- 8,6- 5,2
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons und Ähnliches47- 7,1- 10,0- 4,4
Caterer und Erbringung sonstiger Verpflegungsdienstleistungen107,64,7- 4,4
 Gastgewerbe insgesamt 100- 3,8- 6,1- 7,2
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2019.

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