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Gastgewerbe im April 2022: Preisauftrieb schmälert reale Umsätze

Die Umsatz- und Beschäftigungszahlen im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe lagen im April 2022 immer noch unter dem Vorkrisenniveau – die stark gestiegenen Preise schlagen sich in deutlichen realen Umsatzverlusten nieder. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 15 Prozent unter denen von April 2019 (Deutschland: minus 23,3 Prozent).

Nominal bzw. bewertet in jeweiligen Preisen betrug das Minus 5,8 Prozent (Deutschland: minus 14,7 Prozent). Die sonst üblichen Vergleiche mit dem Vorjahresmonat sind aufgrund des Lockdowns im April 2021 nicht sinnvoll.

Gastronomie und Beherbergung

Das Beherbergungsgewerbe erzielte im Vergleich zum April 2019 rund 8,8 Prozent weniger reale Umsätze (nominal: minus 0,8 Prozent). In der Gastronomie, auf die zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, beliefen sich die Einbußen auf 20 Prozent (nominal: minus 8,8 Prozent). In den Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben lagen die realen Umsätze um 18 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau; bei den Caterern und Erbringern von sonstigen Verpflegungsleistungen waren es 30 Prozent.

Weniger Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten unterschritt das Vor-Corona-Niveau im April 2019 um 7,3 Prozent (Deutschland: minus 15 Prozent).

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei rund 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Es liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor. Bei zeitlichen Vergleichen ist der Berichtskreiswechsel im Berichtsmonat Februar 2021 zu beachten. Gleichzeitig ist die Unterteilung der Beschäftigten nach Voll- und Teilzeit entfallen.
Durch die Corona-Krise sind die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe wirtschaftlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.
Sowohl in 2020 als auch 2021 galten im Beherbergungs- und Gastgewerbe phasenweise umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie (Lockdown), sodass zeitliche Vergleiche in diesen Zeiträumen in ihrer Aussagekraft stark eingeschränkt sind.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Säulendiagramm: Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe im April 2022Balkendiagramm: Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe im April 2022

 Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe1 im April 2022 Veränderung gegenüber April 2019 in %
WirtschaftszweigAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
nominalrealinsgesamt
%2019
 Beherbergung34- 0,8- 8,8- 13,9
Gastronomie66- 8,8- 19,6- 3,6
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons und Ähnliches49- 7,3- 18,20,1
Caterer und Erbringung sonstiger Verpflegungsdienstleistungen9- 23,1- 29,9- 17,5
 Gastgewerbe insgesamt 100- 5,8- 15,4- 7,3
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2020.

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