Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich bei den Auftragseingängen in jeweiligen Preisen ein kräftiges Minus von 18 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze waren dagegen 6,4 Prozent höher als im Mai 2022. Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.
Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber
Im Hochbau sank das Ordervolumen im Mai gegenüber dem Vormonat um vier Prozent. Ein wesentlicher Grund war der Rückgang der Auftragseingänge im Wohnungsbau (minus 20 Prozent). Auch der gewerbliche Hochbau verbuchte weniger neue Bestellungen als im April (minus 6,9 Prozent). Lediglich im sogenannten öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, nahm das Ordervolumen um 36 Prozent zu. Die Betriebe des Tiefbaus erhielten im Mai mehr neue Aufträge als im Monat zuvor (plus 13 Prozent). Besonders stark erhöhten sich die Bestellungen im gewerblichen Tiefbau (plus 42 Prozent). Im sonstigen öffentlichen Tiefbau und im Straßenbau fiel das Wachstum geringer aus (plus 1,9 bzw. plus 1,6 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Auftragseingänge im Hochbau um 14 Prozent und im Tiefbau um 21 Prozent.
Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber
Das Umsatzwachstum gegenüber dem Vormonat ist vor allem auf die positive Entwicklung im Hochbau zurückzuführen. Die baugewerblichen Erlöse des Hochbaus nahmen im Mai um 7,7 Prozent zu. Alle Teilbereiche des Hochbaus erwirtschafteten ein Umsatzplus. Im Wohnungsbau stiegen die Erlöse um zehn Prozent. Der öffentliche Hochbau und der gewerbliche Hochbau setzten 8,3 bzw. 5,5 Prozent mehr um als im April. In den Teilbereichen des Tiefbaus entwickelten sich die Umsätze im Mai unterschiedlich. Insgesamt sanken die Erlöse leicht um 0,3 Prozent. Einem Umsatzrückgang im sonstigen öffentlichen Tiefbau (minus 7,7 Prozent) stand ein Zuwachs im Straßenbau gegenüber (plus 4,2 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau blieben die Umsätze nahezu unverändert.
Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Umsätze in jeweiligen Preisen im Hochbau um sechs Prozent. Im Tiefbau nahmen sie um 6,7 Prozent zu.
Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen
Autor: Matthias Kowalczyk (Referat Analysen Wirtschaft)
