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Industrie im August 2022: Auftragseingänge steigen

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten war im August 2022 höher als im Vormonat. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 2,9 Prozent über dem Niveau von Juli 2022. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen mehr Bestellungen ein (plus 2,6 bzw. plus 3,2 Prozent).

In zwei der drei industriellen Hauptgruppen stieg die Nachfrage. Die Konsumgüterhersteller, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, verzeichneten ein Plus von 6,6 Prozent. Die Hersteller von Investitionsgütern nahmen 5,6 Prozent mehr Bestellungen entgegen als im Monat zuvor. In der Vorleistungsgüterindustrie sanken die bereinigten Auftragseingänge leicht um 0,7 Prozent.

Der Nachfragerückgang in der Vorleistungsgüterindustrie ist unter anderem auf die schwache Entwicklung der Chemiebranche zurückzuführen. In der Chemieindustrie, die in Rheinland-Pfalz der umsatzstärkste Industriezweig ist, verringerte sich das Ordervolumen um 2,5 Prozent. Dagegen gingen in den beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie mehr Aufträge ein als im Vormonat: In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, stieg die Nachfrage kräftig um 8,6 Prozent. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, betrug der Zuwachs drei Prozent.

Die bereinigten Auftragseingänge lagen im August 2022 um 7,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Inlands- und Auslandsgeschäft liefen schlechter als ein Jahr zuvor. In zwei der drei Güterhauptgruppen schrumpfte das Ordervolumen. Die Nachfrage nach Konsumgütern ging am stärksten zurück (minus 26 Prozent). Auch die Vorleistungsgüterindustrie musste Einbußen hinnehmen (minus 9,3 Prozent). Die Hersteller von Investitionsgütern verbuchten hingegen ein Plus von 1,3 Prozent. In zwei der drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Vorjahresniveau. In der Chemieindustrie schrumpften sie um 16 Prozent und im Maschinenbau um 15 Prozent. Nur in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie gingen mehr Bestellungen ein als im August 2021 (plus 19 Prozent).

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

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