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Industrie im Dezember 2022: Auftragseingänge sinken

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ließ im Dezember 2022 merklich nach. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 7,2 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gingen wesentlich weniger Bestellungen ein als im November (minus 6,7 bzw. minus 7,5 Prozent).

Die drei industriellen Hauptgruppen zeigen ein uneinheitliches Bild: Die Auftragseingänge in der Konsumgüterindustrie, deren Ordervolumen in den vergangenen Monaten besonders stark schwankte, schrumpften im Dezember um 37 Prozent. Diesem Rückgang stehen Zuwächse in den beiden anderen Hauptgruppen gegenüber. Die Investitionsgüterhersteller verzeichneten ein Plus von vier Prozent. In der Vorleistungsgüterindustrie stiegen die Bestellungen um 1,1 Prozent.

Zur Vorleistungsgüterindustrie gehört unter anderem die Chemieindustrie, die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Die Hersteller chemischer Erzeugnisse verbuchten im Dezember 0,8 Prozent mehr neue Aufträge als im Vormonat. Die beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie entwickelten sich unterschiedlich. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, stieg das Ordervolumen kräftig um 28 Prozent. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, gingen zwölf Prozent weniger Bestellungen ein als im November.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Dezember 2022 um rund ein Drittel niedriger aus – die bereinigten Auftragseingänge lagen um 33 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2021. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Die stärksten Einbußen musste die Investitionsgüterindustrie hinnehmen. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2022 nach Monaten

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