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Industrie im Februar 2023: Auftragseingänge steigen kräftig

Im Februar zog die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten deutlich an. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte war der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex im Februar 2023 um 8,7 Prozent höher als im Vormonat. Allerdings vollzog sich der Anstieg ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Aus dem In- und Ausland gingen mehr Bestellungen ein als im Januar (plus 13 bzw. plus sechs Prozent).

Nach kräftigen Einbußen im Vormonat verzeichnete die Investitionsgüterindustrie im Februar den stärksten Zuwachs (plus 23 Prozent). In der Konsumgüterindustrie erhöhte sich das Ordervolumen ebenfalls deutlich (plus 7,9 Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie waren die Bestellungen hingegen rückläufig (minus 3,7 Prozent).

Der Anstieg der Auftragseingänge in der Investitionsgüterindustrie ist auf die verstärkte Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen zurückzuführen. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche in Rheinland-Pfalz ist, gingen 65 Prozent mehr Bestellungen ein als im – allerdings sehr schwachen – Januar. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, sank das Ordervolumen leicht um 0,7 Prozent. In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie gehört und die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche ist, gingen mehr Aufträge ein als im Vormonat (plus 1,6 Prozent).

Trotz des kräftigen Anstiegs gegenüber dem Vormonat war die Nachfrage nach Industrieprodukten wesentlich geringer als im Februar 2022. Die bereinigten Auftragseingänge lagen um 26 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen deutlich schlechter als ein Jahr zuvor. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Die stärksten Einbußen musste die Konsumgüterindustrie hinnehmen. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur – Entwicklung der Auftragseingänge (real)
Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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Konjunktur

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