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Bauhauptgewerbe im Dezember 2022: Auftragseingänge steigen, Umsätze nahezu unverändert

Die Auftragseingänge des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im Dezember 2022 zu. Sie lagen nach Angaben des Statistischen Landesamtes kalender- und saisonbereinigt um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Die baugewerblichen Umsätze blieben nahezu unverändert (plus 0,1 Prozent). Gegenüber Dezember 2021 stiegen die Auftragseingänge um 2,2 und die Umsätze um 7,5 Prozent.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Anstieg der Auftragseingänge ist auf eine Zunahme der Bestellungen im Hochbau zurückzuführen; das Ordervolumen erhöhte sich im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat um 20 Prozent. Dafür verantwortlich war ein kräftiger Zuwachs im öffentlichen Hochbau (plus 219 Prozent), der durch Großaufträge verursacht wurde. In den beiden anderen Segmenten liefen die Geschäfte deutlich schlechter als im November. Der Wohnungsbau musste mit minus 36 Prozent stärkere Einbußen hinnehmen als der gewerbliche Hochbau (minus zwölf Prozent). Im Tiefbau sank das Ordervolumen um 9,7 Prozent. In zwei der drei Teilbereiche schrumpfte die Nachfrage. Im gewerblichen Tiefbau gingen 17 Prozent und im Straßenbau 14 Prozent weniger Aufträge ein als im Vormonat. Nur im sonstigen öffentlichen Tiefbau nahmen die Bestellungen leicht zu (plus 0,7 Prozent).

Während die Auftragseingänge im Hochbau um ein Prozent unter dem Niveau von Dezember 2021 lagen, war das Ordervolumen im Tiefbau in jeweiligen Preisen um 5,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Preisbereinigte Angaben zur Entwicklung der Bestellungen liegen nicht vor. Angesichts der stark gestiegenen Preise für Bauleistungen ist es durchaus möglich, dass die Auftragseingänge real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – im Dezember 2022 auch im Tiefbau geringer waren als im Vorjahresmonat.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Hochbau erzielte im Dezember 2022 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt lagen die Erlöse in jeweiligen Preisen um ein Prozent unter dem Niveau von November. Im gewerblichen Hochbau schrumpften die Umsätze um 2,6 Prozent und im Wohnungsbau um 2,5 Prozent. Die Erlöse im öffentlichen Hochbau nahmen um zehn Prozent zu. Der Tiefbau steigerte seine Umsätze im Dezember um 1,1 Prozent. Zurückzuführen war dies auf Zuwächse im sonstigen öffentlichen Tiefbau (plus 9,9 Prozent) und im gewerblichen Tiefbau (plus 5,3 Prozent). Der Straßenbau verbuchte als einziger Teilbereich einen Umsatzrückgang (minus sechs Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchsen die Umsätze sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau. Die Erlöse lagen um 14 bzw. 1,6 Prozent über dem Niveau von Dezember 2021. Allerdings trugen zu diesem Zuwachs auch die stark gestiegenen Baupreise bei.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2022 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2022 nach Monaten

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