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Bauhauptgewerbe im Juni 2022: Auftragseingänge und Umsätze sinken

Das rheinland-pfälzische Bauhauptgewerbe verbuchte im Juni 2022 weniger Bestellungen und niedrigere Umsätze als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verringerten sich die Auftragseingänge kalender- und saisonbereinigt um 28 Prozent. Der baugewerbliche Umsatz sank um 1,9 Prozent. Jedoch lag das Ordervolumen leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 1,7 Prozent). Die Umsätze fielen um 2,6 Prozent höher aus als im Juni 2021.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Tiefbau musste im Juni 2022 gegenüber dem Vormonat deutliche Einbußen hinnehmen (minus 49 Prozent). Alle drei Teilbereiche wiesen ein Minus aus. Im Straßenbau war der Rückgang mit 68 Prozent am stärksten. Allerdings hatten im Monat zuvor Großaufträge für einen besonders kräftigen Anstieg gesorgt. Auch im gewerblichen Tiefbau und im sonstigen öffentlichen Tiefbau gingen weniger Aufträge ein als im Mai (minus 18 bzw. minus 5,3 Prozent). Den Hochbau erreichten insgesamt 1,7 Prozent mehr Bestellungen als im Vormonat. Die drei Segmente des Hochbaus entwickelten sich sehr unterschiedlich. Im gewerblichen Hochbau ergab sich ein kräftiges Plus von 17 Prozent. Die Nachfrage im Wohnungsbau legte um 3,7 Prozent zu. Im öffentlichen Hochbau nahmen die Auftragseingänge hingegen um 37 Prozent ab.

Im Vergleich zum Juni 2021 stieg das Ordervolumen im Hochbau kräftig (plus 25 Prozent). Es ist allerdings davon auszugehen, dass dabei auch Preissteigerungen bei Vorprodukten eine Rolle spielen, die die Unternehmen über Preiserhöhungen an die Abnehmer weitergaben. Im Tiefbau liefen die Geschäfte schlechter als im Vorjahresmonat. Die Auftragseingänge verringerten sich um 19 Prozent.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Hochbau erzielte im Juni 2022 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt sanken die Erlöse um 3,6 Prozent. In allen drei Segmenten lagen die Umsätze unter den jeweiligen Maiwerten. Im gewerblichen Hochbau schrumpften sie um 8,2 Prozent. Deutlich schwächer war der Rückgang im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau. Die Erlöse im Tiefbau blieben nahezu unverändert. Einem Umsatzrückgang im Straßenbau (minus 6,7 Prozent) stand ein Wachstum in den beiden anderen Teilbereichen gegenüber. Die baugewerblichen Umsätze stiegen im sonstigen öffentlichen Tiefbau um 7,5 Prozent und im gewerblichen Tiefbau um 4,2 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Bilanz im Tiefbau positiv aus. Die Erlöse lagen um zehn Prozent über dem Niveau von Juni 2021. Derweil verbuchte der Hochbau ein Minus von 4,2 Prozent.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

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