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Bauhauptgewerbe im März: Deutlicher Rückgang der Auftragseingänge bei steigenden Umsätzen

Die Betriebe des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im März 2023 weniger neue Aufträge entgegen als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank der Wert der Bestellungen kalender- und saisonbereinigt um 30 Prozent. Im Februar hatten Großaufträge allerdings für eine besonders starke Nachfrage gesorgt. Die baugewerblichen Umsätze stiegen im März um 6,6 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich bei den Auftragseingängen in jeweiligen Preisen ein Minus von 6,6 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze waren im März 2023 hingegen um 7,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Im Hochbau schrumpfte das Ordervolumen im März deutlich (minus 47 Prozent). Ein wesentlicher Grund waren die kräftigen Einbußen im gewerblichen Hochbau (minus 57 Prozent), der im Vormonat von einem Großauftrag profitieren konnte. Aber auch in den beiden anderen Bereichen des Hochbaus waren die Bestellungen rückläufig. Im sogenannten öffentlichen Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, verringerte sich das Ordervolumen um 18 Prozent. Im Wohnungsbau schrumpfte die Nachfrage um 17 Prozent. Im Tiefbau lagen die Auftragseingänge um 8,8 Prozent unter dem Niveau des Vormonats, da die Bestellungen im gewerblichen Tiefbau nach einem Großauftrag im Vormonat nun deutlich abnahmen (minus 37 Prozent). Im Straßenbau gingen elf Prozent mehr Aufträge ein als im Februar. Im sonstigen öffentlichen Tiefbau stieg das Ordervolumen um 9,9 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Auftragseingänge im Hochbau um 18 Prozent; im Tiefbau war ein Zuwachs um 3,6 Prozent zu verzeichnen.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Hoch- und Tiefbau erzielten im März 2023 höhere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat (plus zehn bzw. plus 3,3 Prozent). Zum Zuwachs im Hochbau trugen der Wohnungsbau (plus 19 Prozent) und der gewerbliche Hochbau (plus 8,6 Prozent) bei. Im öffentlichen Hochbau sanken die baugewerblichen Umsätze hingegen um 14 Prozent. Das Umsatzwachstum im Tiefbau ist vor allem auf den sonstigen öffentlichen Tiefbau zurückzuführen, dessen Erlöse um 13 Prozent zulegten. Im Straßenbau erhöhten sich die bereinigten Umsätze leicht um 1,2 Prozent, während der gewerbliche Tiefbau Einbußen hinnehmen musste (minus 1,8 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Umsätze in jeweiligen Preisen im Hochbau um 9,2 Prozent und im Tiefbau um 5,2 Prozent.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2018 bis 2023 nach Monaten

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