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Bauhauptgewerbe im Oktober 2022: Auftragseingänge und Umsätze nahezu unverändert

Die Auftragseingänge des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes blieben im Oktober 2022 nahezu unverändert. Sie lagen nach Angaben des Statistischen Landesamtes kalender- und saisonbereinigt um 0,1 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Die baugewerblichen Umsätze änderten sich ebenfalls kaum (minus 0,2 Prozent). Zugleich waren die Auftragseingänge um 20 Prozent und die Umsätze um 7,5 Prozent höher als im Oktober 2021.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Die Auftragseingänge im Hochbau erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent. In zwei der drei Teilbereiche liefen die Geschäfte besser als im September. Im Wohnungsbau nahm das Ordervolumen um 25 Prozent und im gewerblichen Hochbau um 9,4 Prozent zu. Die Nachfrage im öffentlichen Hochbau schrumpfte um 32 Prozent, jedoch ausgehend von einem hohen Niveau. Im Tiefbau gingen im Oktober 2,6 Prozent weniger Bestellungen ein als im Monat zuvor. Dafür verantwortlich waren Einbußen im gewerblichen Tiefbau (minus 54 Prozent). Allerdings hatten im September Großaufträge einen kräftigen Anstieg in diesem Segment verursacht. In den beiden anderen Teilbereichen des Tiefbaus lagen die Auftragseingänge über dem Niveau des Vormonats. Im Straßenbau fiel der Zuwachs aufgrund von Großaufträgen deutlich stärker aus (plus 62 Prozent) als im sonstigen öffentlichen Tiefbau (plus 7,1 Prozent).

Gegenüber Oktober 2021 nahmen die Bestellungen im Hochbau um 3,4 Prozent und im Tiefbau um 35 Prozent zu. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Anstieg des Wertes der eingegangenen Aufträge zum Teil durch Preiserhöhungen verursacht wurde, mit denen die Unternehmen Preissteigerungen bei Vorprodukten und Energie an die Abnehmer weitergaben.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Tiefbau erzielte im Oktober 2022 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt lagen die Erlöse um 1,7 Prozent unter dem Niveau von September. Im Straßenbau schrumpften die Umsätze um 4,7 Prozent. Die Umsätze in den beiden übrigen Teilbereichen stiegen: Der sonstige öffentliche Tiefbau verzeichnete ein Plus von 1,4 Prozent und die Erlöse im gewerbliche Tiefbau legten um 0,9 Prozent zu. Der Hochbau konnte seine Umsätze im Oktober um 1,2 Prozent steigern. Zurückzuführen war dies auf einen Zuwachs im gewerblichen Hochbau (plus sieben Prozent). In den beiden übrigen Segmenten waren die Erlöse rückläufig. Die stärksten Einbußen ergaben sich für den Wohnungsbau (minus 4,8 Prozent). Im öffentlichen Hochbau betrug das Minus 0,7 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Umsätze sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau. Die Erlöse lagen um 8,4 bzw. 6,6 Prozent über dem Niveau von Oktober 2021. Allerdings trugen zu diesem Zuwachs auch die stark gestiegenen Baupreise bei.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2017 bis 2022 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2017 bis 2022 nach Monaten

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