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Bauhauptgewerbe im September 2022: Auftragseingänge steigen, Umsätze sinken

Das rheinland-pfälzische Bauhauptgewerbe verbuchte im September 2022 einen Anstieg der Auftragseingänge. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag das Ordervolumen kalender- und saisonbereinigt um 5,6 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Die baugewerblichen Umsätze sanken hingegen um 3,3 Prozent. Zugleich waren die Auftragseingänge um 17 Prozent und die Umsätze um elf Prozent höher als im September 2021.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Der Anstieg der Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat ist auf ein deutliches Plus im Tiefbau zurückzuführen; dort erhöhten sich die Bestellungen um 22 Prozent. Dafür verantwortlich war ein kräftiger Zuwachs im gewerblichen Tiefbau (plus 131 Prozent) – verursacht durch Großaufträge. Die beiden übrigen Teilbereiche wiesen ein Minus aus: Im Straßenbau verringerte sich das Ordervolumen um 19 Prozent. Die Nachfrage im sonstigen öffentlichen Tiefbau schrumpfte um elf Prozent. Der Hochbau musste gegenüber dem Vormonat Einbußen von elf Prozent hinnehmen. In zwei der drei Teilbereiche liefen die Geschäfte schlechter als im August. Im Wohnungsbau ging die Nachfrage um 27 Prozent zurück. Die Auftragseingänge im gewerblichen Hochbau sanken um 9,6 Prozent. Nur im öffentlichen Hochbau gingen mehr Bestellungen ein als im Monat zuvor (plus elf Prozent).

Gegenüber September 2021 nahm das Ordervolumen im Hochbau um elf Prozent und im Tiefbau um 22 Prozent zu. Es ist allerdings davon auszugehen, dass dabei auch Preissteigerungen bei Vorprodukten eine Rolle spielen, die die Unternehmen über Preiserhöhungen an die Abnehmer weitergaben.

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Hochbau erzielte im September 2022 geringere baugewerbliche Umsätze als im Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt lagen die Erlöse um 1,1 Prozent unter dem Niveau von August. Im gewerblichen Hochbau schrumpften die Umsätze um 2,8 Prozent und im Wohnungsbau um 2,7 Prozent. Dagegen konnte der öffentliche Hochbau ein kräftiges Plus von elf Prozent verbuchen. Die Erlöse im Tiefbau gingen um 5,3 Prozent zurück. Die Umsatzentwicklung war in allen drei Segmenten negativ. Die stärksten Einbußen ergaben sich für den gewerblichen Tiefbau (minus zwölf Prozent). Der Umsatzrückgang im sonstigen öffentlichen Tiefbau betrug 3,1 Prozent und im Straßenbau 2,4 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Bilanz sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau positiv aus. Die Erlöse lagen um 7,7 bzw. 14 Prozent über dem Niveau von September 2021. Allerdings trugen zu diesem Zuwachs auch die stark gestiegenen Baupreise bei.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Konjunktur im Bauhauptgewerbe in Rheinland-Pfalz
Liniendiagramm: Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe 2017 bis 2022 nach MonatenLiniendiagramm: Baugewerblicher Umsatz im Bauhauptgewerbe 2017 bis 2022 nach Monaten

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