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Gastgewerbe Juni 2022: Spürbare Auswirkungen der stark gestiegenen Preise gegenüber Vor-Corona-Niveau

Das rheinland-pfälzische Gastgewerbe setzte im Juni 2022 weniger um als in entsprechenden Monaten des Vor-Corona-Jahres 2019. Gegenüber Juni 2021 wuchs der Umsatz deutlich. Allerdings schlagen die Preissteigerungen deutlich auf die Umsatzentwicklung durch. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Umsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 14 Prozent niedriger als im Juni 2019. Nominal bzw. in jeweiligen Preisen betrug das Minus 3,2 Prozent.

Gegenüber dem Juni 2021 stiegen die Umsätze real um 40 Prozent, nominal um 50 Prozent. Im Juni 2021 waren Gastronomiebesuche erstmalig nach dem langen Lockdown wieder für negativ auf das Corona-Virus getestete Personen möglich.  

Gastronomie und Beherbergung

Im Beherbergungsgewerbe lagen die realen Umsätze im Vergleich zum Juni 2019 um 12 Prozent niedriger. Ohne Berücksichtigung der Preiseinflüsse, also nominal, wurde 2,8 Prozent weniger erwirtschaftet. Die Betreiber der Gastronomiebetriebe, auf die zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, erzielten 16 Prozent weniger Erlöse (nominal: minus 3,7 Prozent). Deutlich höher fielen die Umsatzeinbußen mit 18 Prozent bei den Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben aus; bei den Caterern und Erbringern von sonstigen Verpflegungsleistungen waren es 6,2 Prozent. Nominal wurde hier sogar ein Plus von 4,1 Prozent erzielt.

Weniger Beschäftigte

Die Zahl der Beschäftigten unterschritt das Vor-Corona-Niveau im Juni 2019 um 9,4 Prozent.

 Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei rund 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Es liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor. Bei zeitlichen Vergleichen ist der Berichtskreiswechsel im Berichtsmonat Februar 2021 zu beachten. Gleichzeitig ist die Unterteilung der Beschäftigten nach Voll- und Teilzeit entfallen.
Sowohl in 2020 als auch 2021 galten im Beherbergungs- und Gastgewerbe phasenweise umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie (Lockdown), so dass zeitliche Vergleiche in diesen Zeiträumen in ihrer Aussagekraft stark eingeschränkt sind.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe1 im Juni 2022
WirtschaftszweigAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte Umsatz Beschäftigte
gegenüber Juni 2019gegenüber Juni 2021
nominalrealinsgesamtnominalrealinsgesamt
%Veränderungen in %
 Beherbergung34- 2,8- 11,8- 13,055,443,12,4
Gastronomie66- 3,7- 16,3- 7,545,837,320,3
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben,       
Cafés, Eissalons und Ähnliches49- 5,1- 17,7- 8,539,431,117,9
Caterer und Erbringung sonstiger       
Verpflegungsdienstleistungen94,1- 6,2- 7,377,969,026,7
 Gastgewerbe insgesamt 100- 3,2- 14,4- 9,449,639,613,9
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2020.

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