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Industrie im April 2021: Auftragseingänge steigen leicht

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ist im April leicht gestiegen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex im April 2021 um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Während das Ordervolumen aus dem Inland um 1,7 Prozent zulegte, erhöhte sich die Nachfrage aus dem Ausland nur geringfügig um 0,3 Prozent.

Bei den Herstellern von Konsumgütern gingen im April deutlich mehr Bestellungen ein als im März (plus 8,2 Prozent). Die Vorleistungsgüterindustrie verzeichnete ebenfalls einen Anstieg der bereinigten Auftragseingänge (plus drei Prozent). Die Nachfrage nach Investitionsgütern schwächte sich ab (minus 2,3 Prozent).

Das Minus in der Investitionsgüterindustrie ist auf die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie zurückzuführen. Die Branche, die gemessen am Umsatz in der Industrie an zweiter Stelle steht, musste im April einen Rückgang der Bestellungen um 6,3 Prozent hinnehmen. Im Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie gehört und die drittgrößte Industriebranche ist, gab es hingegen einen leichten Zuwachs (plus 0,7 Prozent). In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, stieg das Ordervolumen um zwei Prozent.

Der bereinigte Auftragseingangsindex war im April 2021 mit plus 59 Prozent deutlich höher als im Vorjahresmonat, in dem die Wirtschaft allerdings stark durch die erste Welle der Corona-Pandemie und die zu ihrer Bekämpfung verhängten Maßnahmen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber auch gegenüber Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten noch relativ wenig beeinträchtigte, ist eine kräftige Nachfragesteigerung zu verzeichnen (plus 29 Prozent). Zu diesem deutlichen Anstieg trugen das Inlands- und das Auslandsgeschäft fast in gleichem Ausmaß bei.

Die Entwicklung der drei industriellen Hauptgruppen verlief sehr unterschiedlich: Das Ordervolumen der Vorleistungsgüterhersteller war im April 2021 um 23 Prozent höher als im Februar 2020. In der Investitionsgüterindustrie lagen die Auftragseingänge um 52 Prozent über dem Niveau von Februar 2020. Die Konsumgüterindustrie ist hingegen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt – die Bestellungen waren im April 2021 um 18 Prozent geringer als im Februar 2020. In allen drei großen Branchen hat sich die Nachfrage erholt. In der Chemieindustrie lag sie um 20 Prozent über dem Vorkrisenniveau; den größten Zuwachs gab es in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie mit plus 74 Prozent.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur Entwicklung der Auftragseingänge (real)Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2016 - 2021 nach Monaten

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