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Industrie im April 2023: Auftragseingänge steigen ausgehend von niedrigem Niveau

Im April 2023 erhöhte sich die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten deutlich. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte war der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 8,1 Prozent höher als im Vormonat. Aus dem In- und Ausland gingen mehr Bestellungen ein (plus zehn bzw. plus sieben Prozent). Allerdings hatte das Ordervolumen im Vormonat auf einem außergewöhnlich niedrigen Niveau gelegen.

Die Investitionsgüterindustrie, die im März wesentlich zum Einbruch der Nachfrage beigetragen hatte, verzeichnete im April einen kräftigen Anstieg der Bestellungen (plus 23 Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie gingen ebenfalls mehr neue Aufträge ein als im Vormonat (plus 8,8 Prozent). Das Ordervolumen in der Konsumgüterindustrie schrumpfte hingegen deutlich (minus 22 Prozent).

Die starke Zunahme der Investitionsgüternachfrage ist vor allem auf den Anstieg der Auftragseingänge in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie zurückzuführen. In der Branche, die gemessen am Umsatz der zweitgrößte Industriezweig ist, wuchs das Ordervolumen im April um 54 Prozent, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Der Maschinenbau, der ebenfalls zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, nahm ebenfalls mehr neue Aufträge entgegen als im März (plus elf Prozent). In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie zählt und die größte Industriebranche ist, erhöhten sich die Bestellungen im April um 17 Prozent.

Trotz des kurzfristigen Anstiegs der bereinigten Auftragseingänge ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nach Industrieprodukten zu verzeichnen. Die Bestellungen waren im April 2023 um 30 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zur Verringerung des Ordervolumens trugen alle drei industriellen Hauptgruppen bei. Auch in den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge zum Teil deutlich unter dem Niveau von April 2022; am geringsten waren die Einbußen im Maschinenbau mit minus 8,9 Prozent.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

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