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Industrie im August 2021: Auftragseingänge sinken deutlich

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ist im August 2021 deutlich gesunken. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um zehn Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Mit minus zwölf Prozent schrumpfte das Inlandsgeschäft stärker als das Auslandsgeschäft (minus 8,5 Prozent).

In allen drei industriellen Hauptgruppen gingen im August weniger Bestellungen ein als im Juli. In der Konsumgüterindustrie sank das Ordervolumen um 21 Prozent, was unter anderem auf Einbußen in einem Teilbereich zurückzuführen ist, der in den Vormonaten von Großaufträgen profitieren konnte. Die Nachfrage nach Investitionsgütern schwächte sich ebenfalls deutlich ab (minus elf Prozent). In der Vorleistungsgüterindustrie verringerten sich die bereinigten Auftragseingänge um 5,3 Prozent.

In zwei der drei umsatzstärksten Industriebranchen blieb das Ordervolumen im August hinter dem Vormonatswert zurück. Die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die zur Investitionsgüterindustrie zählt und beim Umsatz unter den Industriebranchen an zweiter Stelle steht, musste einen kräftigen Nachfragerückgang hinnehmen (minus 21 Prozent). In der Chemieindustrie, die zur Vorleistungsgüterindustrie gehört und die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, gingen 2,8 Prozent weniger Bestellungen ein als im Juli. Nur der Maschinenbau, der zur Investitionsgüterindustrie zählt und die drittgrößte Branche ist, verbuchte einen leichten Zuwachs (plus 0,5 Prozent).

Trotz der deutlichen Einbußen gegenüber dem Vormonat lag der bereinigte Auftragseingangsindex im August deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 17 Prozent). Aber auch gegenüber Februar 2020, als sich die Corona-Pandemie noch relativ wenig auf die wirtschaftlichen Aktivitäten auswirkte, stieg das Ordervolumen kräftig (plus 21 Prozent). Das Inlands- und das Auslandsgeschäft liefen deutlich besser als vor der Krise.

Besonders stark erhöhten sich die Auftragseingänge in der Investitionsgüterindustrie; sie waren im August 2021 um 30 Prozent höher als im Februar 2020. Dazu trug sowohl der Maschinenbau (plus 49 Prozent) als auch die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie (plus 21 Prozent) bei. In der Vorleistungsgüterindustrie lagen die bereinigten Auftragseingänge um 17 Prozent über dem Vorkrisenniveau; der Zuwachs in der Chemiebranche belief sich auf 21 Prozent. In der Konsumgüterindustrie gingen 8,5 Prozent mehr Bestellungen ein als im Februar 2020.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Tabelle: Schnellmeldung zur Konjunktur - Entwicklung der Auftragseingänge (real)

Liniendiagramm: Auftragseingangsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2016 - 2021 nach Monaten

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