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Industrie im November 2022: Auftragseingänge steigen

Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten war im November 2022 höher als im Vormonat. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems auf der Basis vorläufiger Werte stieg der preis-, kalender- und saisonbereinigte Auftragseingangsindex um 4,1 Prozent. Der Zuwachs ist auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen (plus zehn Prozent); das Ordervolumen aus dem Inland war niedriger als im Oktober (minus 3,3 Prozent).

Die drei industriellen Hauptgruppen entwickelten sich gegenläufig: Kräftigen Zuwächsen in der Konsumgüterindustrie und in der Investitionsgüterindustrie (jeweils plus 18 Prozent) stand ein deutlicher Rückgang der bereinigten Auftragseingänge in der Vorleistungsgüterindustrie gegenüber (minus zwölf Prozent).

Die Einbußen in der Vorleistungsgüterindustrie sind insbesondere auf die Entwicklung in der Chemieindustrie zurückzuführen, der mit Abstand umsatzstärksten Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Bei den Herstellern chemischer Erzeugnisse gingen im November 13 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. In den beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie stieg die Nachfrage hingegen deutlich: Das Ordervolumen in der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, erhöhte sich um 45 Prozent, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Der Maschinenbau, die drittgrößte Industriebranche, erhielt 14 Prozent mehr Aufträge als im Oktober.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im November 2022 um gut ein Viertel niedriger aus – die bereinigten Auftragseingänge lagen um 26 Prozent unter dem Niveau von November 2021. Sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft liefen wesentlich schlechter als im Vorjahresmonat. Zu dem Rückgang der Bestellungen trugen die Investitionsgüterindustrie und die Vorleistungsgüterindustrie bei; nur in der Konsumgüterindustrie war das Ordervolumen höher als im November 2021. In den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

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