In zwei der drei industriellen Hauptgruppen verringerte sich das Ordervolumen im Oktober deutlich: In der Investitionsgüterindustrie sank die Nachfrage im Vergleich zum Vormonat um 27 Prozent. Die Bestellungen in der Konsumgüterindustrie nahmen um 22 Prozent ab, allerdings ausgehend von einem außergewöhnlich hohen Niveau. In der Vorleistungsgüterindustrie stiegen die bereinigten Auftragseingänge leicht um 0,3 Prozent.
Zur Vorleistungsgüterindustrie gehört unter anderem die Chemieindustrie, die mit Abstand umsatzstärkste Industriebranche in Rheinland-Pfalz. Die Hersteller chemischer Erzeugnisse verbuchten im Oktober drei Prozent mehr neue Aufträge als im Vormonat. In den beiden großen Branchen der Investitionsgüterindustrie war die Nachfrage hingegen rückläufig: Die Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie, die in Rheinland-Pfalz gemessen am Umsatz die zweitgrößte Industriebranche ist, nahm 55 Prozent weniger Bestellungen entgegen als im September. Im Maschinenbau, der drittgrößten Industriebranche, sank das Ordervolumen um 5,5 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Nachfrage nach Industrieprodukten im Oktober 2022 um gut ein Drittel niedriger aus. Die bereinigten Auftragseingänge lagen um 35 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. Das Auslandsgeschäft schrumpfte stärker als die Bestellungen aus dem Inland. In zwei der drei Güterhauptgruppen nahm das Ordervolumen ab. Sowohl in der Investitionsgüterindustrie als auch in der Vorleistungsgüterindustrie sank die Nachfrage mit zweistelliger Rate. Nur in der Konsumgüterindustrie gab es einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat. In den drei umsatzstärksten Industriebranchen lagen die bereinigten Auftragseingänge deutlich unter dem Niveau von Oktober 2021.
Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Die Berechnungen beruhen auf vorläufigen Ergebnissen; nachträgliche Änderungen durch spät eintreffende oder korrigierte Meldungen von Betrieben sind möglich. Weitere Erläuterungen
Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)
