| Konjunktur aktuell

Industrieproduktion im Mai kräftig gewachsen

Die rheinland-pfälzische Industrieproduktion ist im Mai 2020 deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lag der preis-, kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Der vorausgegangene Einbruch, der durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der wirtschaftlichen Aktivitäten verursacht wurde, konnte durch diesen Zuwachs nicht wieder ausgeglichen werden.

Die Produktionssteigerung ist auf das starke Plus in der Investitionsgüterindustrie zurückzuführen, deren Ausbringung im Mai um 76 Prozent höher war als im Vormonat. Allerdings hatten die Investitionsgüterhersteller im April die mit Abstand stärkste Einbuße hinnehmen müssen. In der Vorleistungsgüter- und in der Konsumgüterindustrie war der Güterausstoß im Mai geringer als im Monat zuvor (minus 5,9 bzw. minus 3,3 Prozent).

Die drei größten Industriebranchen entwickelten sich unterschiedlich. In der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Maschinenbau, die zur Investitionsgüterindustrie gehören und die gemessen am Umsatz unter den Industriebranchen an zweiter und dritter Stelle stehen, ging es im Mai wieder aufwärts. In der Kraftwagen- und Kraftwagenteileindustrie erhöhte sich die Ausbringung besonders stark (plus 430 Prozent), die Drosselung der Produktion in den Vormonaten wurde nicht kompensiert. Im Maschinenbau fiel der Output um 43 Prozent höher aus als im April. Der Güterausstoß der Chemieindustrie, die die umsatzstärkste Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist, verringerte sich hingegen deutlich (minus zehn Prozent).

Auch wenn in Teilen der Industrie Aufwärtstendenzen erkennbar sind, lag die preis-, kalender- und saisonbereinigte Industrieproduktion im Mai noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Im Vergleich zum Februar 2020, als die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland noch relativ wenig beeinträchtigte, sind in allen Industriebereichen kräftige Einbußen zu verzeichnen. Die Industrie produzierte im Mai 13 Prozent weniger als im Februar. In der Konsumgüterindustrie sank der Güterausstoß um 15 Prozent. Die Rückgänge in der Investitionsgüter- und in der Vorleistungsgüterindustrie weisen eine ähnliche Größenordnung auf (minus 13 bzw. minus zwölf Prozent). Die Ausbringung der Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen war im Mai 21 Prozent geringer als vor dem Corona-bedingten Einbruch. Aber auch die Chemieindustrie und der Maschinenbau haben sich noch nicht wieder vollständig erholt; ihre Produktion lag im Mai um 13 bzw. zehn Prozent unter dem Februar-Niveau.

Die Pressemeldungen zur Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe dienen der laufenden Messung der wirtschaftlichen Aktivität in der Industrie sowie in ausgewählten Branchen. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich mit dem jeweiligen Vormonat. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschätzen zu können, werden die Ergebnisse des Berichtsmonats zusätzlich mit denen von Februar 2020 verglichen. Die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat können der beiliegenden Tabelle entnommen werden. Weitere Erläuterungen

Autorin: Diane Dammers (Referat Analysen Wirtschaft)

Abbildung: Tabelle Schnellmeldung zur Konjunktur Entwicklung der Produktion (real)

Tabelle im PDF-Format                                                  Tabelle als Bild

Abbildung: Liniendiagramm Produktionsindex (real) im Verarbeitenden Gewerbe 2015 - 2020 nach Monaten

Liniendiagramm im PDF-Format                                                                                                  Linienediagramm als Bild

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