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Bauhauptgewerbe im Juni: Anstieg der Auftragseingänge, Umsätze sinken

Die Betriebe des rheinland-pfälzischen Bauhauptgewerbes nahmen im Juni 2023 mehr neue Aufträge entgegen als im Vormonat. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg der Wert der Bestellungen kalender- und saisonbereinigt um 5,3 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze gingen dagegen um 1,7 Prozent zurück.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergab sich bei den Auftragseingängen in jeweiligen Preisen ein deutliches Plus von 27 Prozent. Die baugewerblichen Umsätze waren 5,7 Prozent höher als im Juni 2022. Preisbereinigte Angaben zu Bestellungen und Umsätzen liegen nicht vor. Da die Preise für Bauleistungen in den vergangenen Monaten gestiegen sind, dürfte die Entwicklung von Auftragseingängen und Umsätzen real – das heißt um Preisveränderungen bereinigt – schwächer verlaufen sein.

Auftragseingänge nach Bauart und Auftraggeber

Im Hochbau nahm das Ordervolumen im Juni um acht Prozent zu. In zwei der drei Teilbereichen liefen die Geschäfte besser als im Vormonat. Der öffentliche Hochbau, der Aufträge von Körperschaften des öffentlichen Rechts und Organisationen ohne Erwerbszweck umfasst, verbuchte ein kräftiges Wachstum von 28 Prozent. Auch im gewerblichen Hochbau legten die Auftragseingänge zu (plus 2,4 Prozent). Lediglich im Wohnungsbau war ein leichter Nachfragerückgang zu verzeichnen (minus 0,7 Prozent). Im Tiefbau gingen 3,5 Prozent mehr Bestellungen ein als im Mai. Dafür verantwortlich war die Entwicklung im Straßenbau. In diesem Segment stiegen die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 28 Prozent. In den beiden anderen Teilbereichen nahm das Ordervolumen ab. Im gewerblichen Tiefbau sank die Nachfrage mit minus 14 Prozent stärker als im sonstigen öffentlichen Tiefbau (minus 8,8 Prozent).

 Baugewerblicher Umsatz nach Bauart und Auftraggeber

Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vormonat ist auf das Minus im Hochbau zurückzuführen. Die baugewerblichen Erlöse des Hochbaus schrumpften im Juni um 7,2 Prozent. Alle drei Teilbereiche verzeichneten Erlösrückgänge. Die größten Einbußen musste der Wohnungsbau hinnehmen (minus zwölf Prozent). Im gewerblichen Hochbau und im öffentlichen Hochbau verringerten sich die Umsätze um 5,4 bzw. 0,9 Prozent. Innerhalb des Tiefbaus verlief die Entwicklung unterschiedlich. Insgesamt stiegen die Erlöse um 3,3 Prozent. Der gewerbliche Tiefbau verzeichnete die größte Umsatzsteigerung (plus elf Prozent). Auch im sonstigen öffentlichen Tiefbau lagen die Erlöse über dem Niveau des Vormonats (plus 1,5 Prozent). Im Straßenbau waren die baugewerblichen Umsätze hingegen etwas niedriger als im Mai (minus 0,8 Prozent).

Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Erlöse im Hochbau um 2,6 Prozent. Im Tiefbau nahmen sie hingegen um 14 Prozent zu.

Mit der Konjunkturmeldung im Bauhauptgewerbe wird die monatliche Entwicklung der Auftragseingänge sowie des baugewerblichen Umsatzes im Bauhauptgewerbe insgesamt, in den Teilbereichen Hochbau und Tiefbau sowie in der Gliederung nach Bauart und Auftraggeber bereitgestellt. Um kurzfristige Veränderungen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der Berichterstattung auf dem Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte mit dem jeweiligen Vormonat. Ergänzend werden die Veränderungsraten zum jeweiligen Vorjahresmonat oder zum jeweiligen Vorjahreszeitraum angegeben. Weitere Erläuterungen

Autor: Moritz Hohlstein (Referat Analysen Wirtschaft)

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