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Inflationsrate in Rheinland-Pfalz im Februar bei 1,2 Prozent

Der Verbraucherpreisindex lag in Rheinland-Pfalz im Februar 2021 um 1,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Bad Ems fiel die Inflationsrate damit etwas höher aus als im Januar, als sie bei plus 1,0 Prozent lag.

Veränderungen gegenüber Februar 2020

Am Energiemarkt stiegen die Preise im Februar 2021 erstmals seit Februar 2020 wieder an (plus 0,9 Prozent). Dies dürfte u. a. mit der im Januar eingeführten Kohlendioxid- (CO2) bzw. Kohlenstoffsteuer – eine Steuer auf die CO2-Emissionen von Brennstoffen wie Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas – und den Produktionsausfällen in den USA aufgrund einer extremen Kältewelle zusammenhängen. Die Preise für Mineralölprodukte insgesamt erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um plus 2,2 Prozent. Während für Kraftstoffe 2,3 Prozent mehr bezahlt werden musste, sanken die Preise für Heizöl (einschließlich Umlage) um 6,9 Prozent. Auch für Gas (einschließlich Umlage) und Strom mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahresmonat (plus 3,3 bzw. plus 0,9 Prozent). Preissenkungen gab es dagegen bei Fernwärme (minus 2,5 Prozent).

Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresvergleich um durchschnittlich 1,6 Prozent. Hier sind vor allem Preissteigerungen bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren sowie Molkereiprodukten und Eiern festgestellt worden (plus 5,0 bzw. plus 3,0 Prozent). So waren Schokoladentafeln 10,0 Prozent und Quark 8,9 Prozent teurer als im Februar 2020. Die Preise für Speisefette und Speiseöle lagen hingegen unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 3,1 Prozent). Beispielsweise verbilligte sich Butter um 3,3 Prozent.

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Februar 2021 bei plus 1,2 Prozent. Im Januar belief sie sich auf plus 1,1 Prozent.

Im Jahresvergleich stiegen die Preise in acht der zwölf Abteilungen. Die deutlichsten Preissteigerungen gab es bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren (plus 2,8 Prozent). Dahinter folgt mit plus 2,4 Prozent der Bereich „Andere Waren und Dienstleistungen“, zu dem u. a. Dienstleistungen sozialer Einrichtungen wie die ambulante und stationäre Pflege gehören. In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ lagen die Preise unter dem Niveau des Vorjahresmonats (minus 1,6 Prozent).

Veränderungen gegenüber Januar 2021

Im Vergleich zum vorangegangenen Januar nahmen die Verbraucherpreise durchschnittlich um 0,9 Prozent zu. Preissteigerungen waren unter anderem im Bereich „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ zu beobachten (plus 2,6 Prozent). Preisrückgänge binnen Monatsfrist gab es beispielsweise in der Abteilung „Post und Telekommunikation“ (minus 0,2 Prozent). Die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren blieben im Vergleich zum Vormonat konstant.

Hinweise zur Qualität des Verbraucherpreisindex (VPI) im Februar 2021

Auch im Februar 2021 kam es bei der Erhebung der Verbraucherpreise vermehrt zu Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise und den damit zusammenhängenden Maßnahmen. In Einzelbereichen müssen daher Einschränkungen in der Aussagefähigkeit in Kauf genommen werden. Statistisch unsichere Zahlenwerte werden in den Tabellen und Grafiken entsprechend gekennzeichnet.

Die Veränderung des Verbraucherpreisindexes (VPI) misst die durchschnittliche Preisveränderung der Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Rund um die Monatsmitte erheben in 11 rheinland-pfälzischen Berichtsgemeinden 18 Preisermittlerinnen bzw. Preisermittler im Auftrag des Statistischen Landesamtes in mehr als 2.000 Berichtsstellen (z. B. Kaufhäuser) rund 20.000 Einzelpreise. Dabei werden die Preise von 650 genau beschriebenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Die Preisveränderungen werden gemäß der Ver-brauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sogenannte Wägungsschema) zukommt, im Preisindex berücksichtigt. Die Veränderung des VPI gegenüber dem Vorjahresmonat beziehungsweise dem Vorjahr wird umgangssprachlich auch als Inflationsrate bezeichnet.
Neben dem VPI dienen Kerninflationsraten als ergänzende Kennzahlen zur Beurteilung der Geldwertentwicklung. Sie geben an, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln, wenn bestimmte Güter des Warenkorbs nicht mit eingerechnet werden. Das sind zumeist Güter mit erfahrungsgemäß stark schwankenden Preisen. In dieser Pressemitteilung wird die Veränderung des Gesamtindexes ohne Energie und Nahrungsmittel als Kerninflationsrate bezeichnet.
Die Pressemitteilung zum Berichtsmonat Februar 2021 enthält vorläufige Ergebnisse. Sofern bis zum 5. März 2021 keine Korrektur erscheint, sind die veröffentlichten Ergebnisse als endgültig anzusehen.

Autorin: Dr. Melanie Nofz (Referat Unternehmensregister, Verdienste, Preise)

 Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz
 Preisindizes
- für Gütergruppen
- für die Lebenshaltung insgesamt
Wägungsanteil am Gesamtindex*
in %
IndexstandVeränderung gegenüber
Februar 2021Februar 2020Januar 2021
Basis
2015=100
%
Waren- und Dienstleistungsgruppen
 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 32,5106,20,90,3
Verkehr112,9109,32,01,1
Freizeit, Unterhaltung und Kultur11,3100,91,72,6
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke9,7111,41,50,9
Andere Waren und Dienstleistungen7,4109,42,40,5
Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör5,0104,51,60,3
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen4,7(109,9)(-0,4)(0,1)
Gesundheit4,6105,8-0,10,1
Bekleidung und Schuhe4,5(100,5)(-0,2)(4,1)
Alkoholische Getränke und Tabakwaren3,8114,12,80,0
Post und Telekommunikation2,794,3-1,6-0,2
Bildungswesen0,9107,91,7-0,1
Gesamtlebenshaltung
 Verbraucherpreisindex100,0106,61,20,9
Kerninflationsrate
Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie81,1106,31,20,8
* Die Preisveränderungen werden gemäß der Verbrauchsbedeutung, die den Waren und Dienstleistungen bei den Ausgaben der privaten Haushalte (sog. Wägungsschema) zukommt, im Verbraucherpreisindex berücksichtigt. Der Wägungsanteil gibt beispiels- weise an, welchen Anteil die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an den gesamten Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte haben.
1 Die Abteilung Verkehr enthält Kraftstoffe und andere Waren sowie Dienstleistungen für Fahrzeuge, den Kauf von Fahrzeugen sowie die Beförderung von Personen und Gütern im Schienen-, Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr.
() Aussagewert eingeschränkt, da Zahl statistisch unsicher
Preisspiegel für Haushaltsenergie und Kraftstoffe
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Januar 2021Februar 2020Jahr 2015
Energie insgesamt1,40,94,0
Haushaltsenergie insgesamt0,70,23,8
Heizöl, einschließlich Umlage3,8-6,9-6,6
Strom0,00,911,3
Gas, einschließlich Umlage0,13,31,9
Feste Brennstoffe0,8-2,55,3
 Fernwärme u. A. 0,0-2,5-2,8
Kraftstoffe insgesamt2,82,34,3
Benzin2,72,22,6
Dieselkraftstoff2,92,59,4

 

Preisspiegel ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel
GüterartVeränderung in Prozent gegenüber
Januar 2021Februar 2020Jahr 2015
Kartoffeln5,4-10,6-15,4
Butter-0,7-3,345,2
Margarine-3,4-4,68,9
Roggenbrot oder Mischbrot0,33,918,8
Weizenmehl1,51,914,4
Reis1,22,710,6
Pils, Lager, Schwarzbier o. a. untergäriges Bier0,41,14,0
Frisches Brötchen-0,11,311,6
Salami, Zervelatwurst oder andere Dauerwurst0,80,814,4
Rinderroulade oder Rinderlende0,61,78,8
Weißwein0,1-0,11,6
Mineralwasser mit Kohlensäure2,00,73,6
Joghurt-1,93,12,4
Hartkäse-1,53,714,6
Bohnenkaffee0,70,5-2,6
Pizza, Quiches oder Ähnliches0,41,2-3,5
Bananen0,30,1-11,4
Eier0,31,113,7
Schokoladentafel5,710,08,6
Schweinebraten-5,2-1,49,1
Nudeln-1,4-1,01,7
Apfelsaft oder ähnlicher Fruchtsaft1,13,218,8
Vollmilch0,85,932,4
Tomaten13,6-2,015,6
Äpfel1,412,418,0
Weintrauben6,1-10,513,5

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