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Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke erneut gestiegen

Die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke sind zum sechsten Mal in Folge gestiegen. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lagen die Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) in Rheinland-Pfalz 2017 im Durchschnitt bei knapp 13.500 Euro; das waren 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2016.

Sowohl die Zahl der Kauffälle als auch die veräußerte Fläche der landwirtschaftlich genutzten Grundstücke waren gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Zahl der Eigentümerwechsel reduzierte sich auf 4.017 (minus 9,6 Prozent). Im Jahr 2017 wechselten 3.300 Hektar den Eigentümer; dies entspricht einem Rückgang von 6,3 Prozent. Pro Verkaufsfall wurden im Durchschnitt 0,82 Hektar veräußert.

Der weitaus größte Teil der verkauften Flächen liegt in den Landkreisen (97 Prozent). Dabei reichte die Spanne der Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung von rund 4.900 Euro im Landkreis Kusel bis zu 40.900 Euro im Rhein-Pfalz-Kreis. Im Durchschnitt aller Landkreise errechnet sich ein Hektarpreis von 12.600 Euro; in den kreisfreien Städten war er mit 39.800 Euro wesentlich höher.

Neben der regionalen Lage sind vor allem die Nutzungsart und die Bodenqualität für den Kaufpreis von Bedeutung. So war Ackerland mit durchschnittlich 18.600 Euro pro Hektar mehr als doppelt so teuer wie Grünland mit 8.800 Euro. Eine noch größere Spanne ist bei der Unterscheidung nach der Bodengüte zu beobachten: Gute Böden mit einer Ertragsmesszahl von 60 und mehr erzielten mit durchschnittlich rund 32.700 Euro einen mehr als dreimal so hohen Verkaufspreis wie Böden mit einer Ertragsmesszahl von unter 30.

Daten über Verkäufe von landwirtschaftlichen Grundstücken werden dem Statistischen Landesamt vierteljährlich von den Gutachterausschüssen bei den Kataster- und Stadtvermessungsämtern übermittelt. Erhoben werden Verkäufe von Grundstücken mit einer Mindestgröße von 0,1 Hektar (1.000 m²), die zumindest für einen überschaubaren Zeitraum weiterhin als Ackerland oder Grünfläche genutzt werden.
Die durchschnittlichen Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke sind im Zeitverlauf nur bedingt vergleichbar, weil sie sich in jedem Jahr aus unterschiedlich gearteten Einzelfällen zusammensetzen. Die Statistik der Kaufwerte für landwirtschaftlichen Grundbesitz hat daher mehr den Charakter einer Grundeigentums-wechselstatistik als den einer Preisstatistik.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)

 

 

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