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Zahl der Betriebsgründungen auf Vorjahresniveau

In Rheinland-Pfalz wurden im ersten Quartal 2016 fast genauso viele Betriebe gegründet wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, bei denen sich aufgrund ihrer Rechtsform oder voraussichtlichen Beschäftigtenzahl eine größere wirtschaftliche Relevanz vermuten lässt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg die Zahl dieser so genannten Betriebsgründungen im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres nur um 0,1 Prozent auf 1.645. Zu den Betriebsgründungen zählen alle Neugründungen von Kapital- und Personengesellschaften sowie Neugründungen von Einzelunternehmen, bei denen ein Handelsregistereintrag oder eine Handwerkskarte vorliegt oder die mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben.

Den höchsten Anteil an den Betriebsgründungen hatte mit 24,3 Prozent der Bereich „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“. Es folgten das Baugewerbe mit einem Anteil von 15,9 Prozent, das Gastgewerbe mit 10,2 Prozent sowie die „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 9,1 und der Bereich der „Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ mit 8,9 Prozent. Regionale Unterschiede Während landesweit rund vier Betriebe auf 10 000 Einwohner gegründet wurden, zeigen sich regional zum Teil deutliche Unterschiede. Mit 9,4 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner erreicht unter den kreisfreien Städten die Stadt Landau in der Pfalz die höchste Quote. Bei den Landkreisen nahm der Landkreis Kaiserslautern mit einer Quote von 6,1 Betriebsgründungen je 10.000 Einwohner die Spitzenposition ein. Am niedrigsten waren die Gründungsaktivitäten in der kreisfreien Stadt Speyer (3,2) und im Landkreis Kusel mit einer Quote von 2,0. Sonstige Neugründungen Die Zahl der sonstigen Neugründungen lag in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 mit 5.979 um 5,1 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Als sonstige Neugründungen gelten Einzelunternehmen ohne Handelsregistereintrag oder Handwerkskarte, die über keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügen. Im Rahmen der sonstigen Neugründungen erfolgten 3.443 Gründungen im Nebenerwerb, 2,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Im ersten Quartal 2016 wurden insgesamt 9.347 Gewerbe abgemeldet und damit 5,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Betriebsaufgaben, die das Pendant zu den Betriebsgründungen darstellen, sank um 2,2 Prozent auf 1.351. Die sonstigen Stilllegungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 5.906. Insgesamt wurden 8.850 Gewerbe abgemeldet, das waren 8,4 Prozent weniger als im ersten Quartal 2015.

Die Daten stammen aus der Gewerbeanzeigenstatistik, die aus den monatlichen Lieferungen der rheinland-pfälzischen Gewerbeämter erstellt wird. Somit werden die Gewerbetreibenden durch die Statistik selbst nicht zusätzlich belastet. Die Gewerbeanzeigenstatistik stellt für Rheinland-Pfalz wichtige Informationen über Existenzgründungen und Stilllegungen bereit. Die Zahlen finden in der Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Strukturpolitik Verwendung und werden verstärkt auch zu Untersuchungen über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt herangezogen.

Autor: Lutz Zaun (Sachgebiet Bautätigkeiten, Insolvenzen, Gewerbeanzeigen, Verkehr)

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