| Insolvenzen

Zahl der Insolvenzen weiterhin rückläufig

In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 mussten weniger rheinland-pfälzische Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu 2014 um 8,9 Prozent auf 688 zurück. Noch deutlicher abgenommen hat die Zahl der Verbraucherinsolvenzen. Von Januar bis September 2015 wurden 2.523 Fälle registriert, 14,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 Unternehmensinsolvenzen Von den beantragten Unternehmensinsolvenzen waren insgesamt 3.215 Beschäftigte betroffen; die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze ging damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent zurück. Auch die Summe der geltend gemachten Gläubigerforderungen verringerte sich; sie sank um 5,6 Prozent auf 447 Millionen Euro. Damit war jedes insolvente Unternehmen durchschnittlich mit 649.272 Euro verschuldet (Januar bis September 2014: 626.690 Euro).

Die meisten Insolvenzanträge stellten Unternehmen aus dem Baugewerbe (125 Unternehmen) und dem Wirtschaftszweig „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ (118). Mit Abstand folgten der Bereich „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (77), das Gastgewerbe (57) und das Verarbeitende Gewerbe (53).

Die Insolvenzhäufigkeit war in der kreisfreien Stadt Zweibrücken mit 8,9 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen am höchsten. Unter den Kreisen verzeichnete der Landkreis Bad Kreuznach den höchsten Wert (6,7). Am niedrigsten war die Insolvenzhäufigkeit in der kreisfreien Stadt Worms mit 3 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 Unternehmen. Von allen Landkreisen registrierte der Donnersbergkreis den günstigsten Wert (1,6). Verbraucherinsolvenzen Die Summe der voraussichtlichen Forderungen der Verbraucherinsolvenzen belief sich auf 148 Millionen Euro, das waren 10,2 Prozent weniger als von Januar bis September 2014. Die durchschnittlichen Schulden je insolventem Verbraucher betrugen 58.796 Euro (2014: 56.050 Euro).

Mit 25,4 Fällen je 10.000 Einwohner kamen Verbraucherinsolvenzen in der kreisfreien Stadt Pirmasens am häufigsten vor. Unter den Landkreisen registrierte der Kreis Kusel den höchsten Wert (14,8). Den niedrigsten Wert aller kreisfreien Städte erreichte Landau in der Pfalz (3,4). Noch geringer war die Insolvenzhäufigkeit im Landkreis Südliche Weinstraße (1,9).

Die monatliche Insolvenzstatistik gibt Auskunft über das Insolvenzgeschehen und ist damit ein wichtiger konjunktureller Spätindikator. Erhebungsbasis sind die Meldungen der Amtsgerichte über die von ihnen bearbeiteten Verfahren.

Autor: Lutz Zaun (Sachgebiet Bautätigkeit, Gewerbeanzeigen, Insolvenzen, Verkehr)

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