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Außenhandel im Juni mit Aus- und Einfuhrplus

Der rheinland-pfälzische Außenhandel konnte auch im Juni 2021 steigende Ein- und Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreswert verbuchen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems betrugen die Exporte 4,8 Milliarden Euro und steigerten sich gegenüber dem Vorjahreswert um 24 Prozent. Die Importe erreichten einen Warenwert von 3,6 Milliarden Euro; die Zunahmen betrugen hier ebenfalls 24 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland stiegen die Exporte um 24 und die Importe um 27 Prozent.

Bei diesen Veränderungsraten ist zu berücksichtigen, dass der Außenhandel in 2020 zum Teil erheblich von der Corona-Pandemie beeinflusst wurde. Die positive Tendenz im Außenhandel zeigt sich allerdings auch bei einem Vergleich mit den Juniergebnissen des Jahres 2019: Die Exporte lagen mit einem Plus von 15 Prozent deutlich über dem Niveau von Juni 2019; die Importe übertrafen den Vergleichswert um 16 Prozent.

 Ausfuhren

Das Exportgeschäft in die EU-Staaten, in die mehr als die Hälfte aller Ausfuhren gehen (Anteil: 55 Prozent), legte um 24 Prozent zu. Noch höhere Steigerungsraten wies der Handel mit den Ländern auf, die nicht der Eurozone angehören (plus 36 Prozent). Dies liegt vor allem an dem deutlichen Plus von 57 Prozent an Exporten nach Polen. In der Eurozone betrug der Wertzuwachs der Ausfuhren 21 Prozent. Der Anstieg in das übrige Europa fiel mit 58 Prozent am höchsten aus. Dieses deutliche Plus ging vor allem auf die starke Zunahme der Ausfuhren in die Türkei zurück (plus 470 Prozent). Der Warenwert der Ausfuhren nach Amerika stieg um zehn Prozent (USA: plus fünf Prozent). Auch die Exporte in den asiatischen Raum wiesen ein leichtes Plus von sieben Prozent auf.

Sehr hohe Absatzzuwächse verbuchte der Handel mit chemischen Erzeugnissen (plus 46 Prozent). Mit Abstand folgten die Anstiege bei den pharmazeutischen Erzeugnissen sowie bei Maschinen (plus 23 bzw. 19 Prozent). Lediglich die Auslandsnachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen fiel schwächer aus als im Vorjahr (minus zwei Prozent).

 Einfuhren

Das Importvolumen lag im Juni bei 3,6 Milliarden Euro und damit 24 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Einfuhren steigerten sich in allen Ländergruppen und nahezu allen Kontinenten. Hauptsächlich stammten die Importe aus den Partnerländern der EU (Anteil 61 Prozent). Der Einfuhranstieg betrug hier bei 17 Prozent. Deutlich dynamischer entwickelten sich die Einfuhren aus den Ländern der Nicht-Eurozone (plus 39 Prozent; Zunahme Eurozone: plus elf Prozent). Der Warenwert aus dem übrigen Europa stieg ebenfalls deutlich (plus 44 Prozent). Das Einfuhrplus aus dem asiatischen Raum betrug 22 Prozent und aus Amerika bei 54 Prozent (USA: plus 58 Prozent).

Zeitraum Januar bis Juni

In den ersten sechs Monaten lagen die Werte der aus- und eingeführten Waren gegenüber den Vorjahresergebnissen im Plus (plus zwölf bzw. 16 Prozent). Die Exportzunahmen in die Partnerländer der EU beliefen sich auf 21 Prozent; die Importe steigerten sich um 15 Prozent.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wird die EU in der Abgrenzung der EU-27, also ohne das Vereinigte Königreich, betrachtet.  

Autorin: Inga Haferstock (Sachgebiet Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Außenhandel)

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen von Januar bis Juni 2020 und 2021¹
Merkmal20202021Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder12.56852,415.15356,520,6
 Eurozone9.63540,111.30142,217,3
Nicht Eurozone2.93312,23.85214,431,3
Übriges Europa3.04712,73.38112,611,0
Asien3.98416,63.85414,4-3,3
Amerika3.59115,03.49213,0-2,8
Afrika5922,56022,21,8
Australien / Ozeanien2150,93281,252,3
Ausfuhr insgesamt23.999100,026.811100,011,7
EU-Länder10.68560,812.30460,315,2
 Eurozone8.40547,89.34245,811,1
Nicht Eurozone2.27913,02.96214,530,0
Übriges Europa1.77410,12.04210,015,1
Asien3.06817,53.91119,227,5
Amerika1.6369,31.7318,55,8
Afrika3421,93531,73,2
Australien / Ozeanien420,2410,2-3,0
Einfuhr insgesamt17.569100,020.403100,016,1
1 vorläufig.

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