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Exporte erreichen 2016 neuen Höchststand

Die rheinland-pfälzischen Exporte erreichten auch 2016 wieder einen neuen Höchststand. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems wurden Waren im Wert von 52,6 Milliarden Euro exportiert. Damit wurde der bisherige Rekordwert von 2015 um 1,3 Milliarden Euro bzw. 2,5 Prozent übertroffen (Deutschland: plus 1,1 Prozent). Allerdings verlief die Entwicklung weniger dynamisch als im Vorjahr, als das Plus noch bei 6,6 Prozent gelegen hatte.

 Ausfuhren Wachstumsimpulse kamen in erster Linie aus dem Handel mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Aus Rheinland-Pfalz wurden 2016 Waren im Wert von 33,1 Milliarden Euro in EU-Länder exportiert; das waren 5,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Einen besonders kräftigen Zuwachs gab es bei den Ausfuhren in EU-Mitgliedstaaten, die nicht der Eurozone angehören (plus acht Prozent auf 10,7 Milliarden Euro). Aber auch die Lieferungen in die Euroländer lagen mit 22,4 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (plus 4,7 Prozent). Hierzu trug unter anderem Frankreich als wichtigster Handelspartner im Exportbereich bei – die Ausfuhren in das Nachbarland legten um 5,6 Prozent zu. Rückläufig waren hingegen die Ausfuhren in europäische Länder außerhalb der EU (minus 1,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro).

Beim Absatz auf den anderen Kontinenten mussten die rheinland-pfälzischen Exporteure überwiegend Einbußen hinnehmen. Der stärkste prozentuale Rückgang war bei den Ausfuhren nach Afrika zu verzeichnen (minus 7,9 Prozent). Aber auch die Exporte nach Amerika lagen deutlich unter dem Niveau von 2015 (minus 5,5 Prozent), was u. a. auf das schwache Geschäft mit den USA zurückzuführen ist. Die Lieferungen in die Vereinigten Staaten, die im Exportbereich der zweitwichtigste Handelspartner sind, nahmen um acht Prozent ab. Eine wesentliche Ursache dafür ist der Rückgang der Ausfuhr von pharmazeutischen Erzeugnis-sen, die mehr als ein Drittel der Lieferungen in die USA ausmachen. Eine deutliche Steigerung war lediglich bei den Exporten nach Australien und Ozeanien zu verzeichnen (plus 26,1 Prozent), wertmäßig fallen die Ausfuhren in diese Region jedoch kaum ins Gewicht.

In den Branchen, die für das rheinland-pfälzische Auslandsgeschäft bedeutend sind, verlief die Entwicklung unterschiedlich. Das wichtigste Exportgut sind chemische Erzeugnisse; ihr Ausfuhrwert lag 2016 um 3,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Eine Steigerung in ähnlicher Größenordnung gab es beim Export von Maschinen. Einbußen waren hingegen bei der Ausfuhr von Gummi- und Kunststoffwaren sowie Metallen zu verzeichnen.  Einfuhren Bei den Importen wurde ebenfalls ein neuer Höchststand erreicht. Der Wert der eingeführten Waren belief sich auf 34,5 Milliarden Euro, das waren 0,3 Milliarden Euro bzw. 0,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (Deutschland: plus 0,6 Prozent).

Die Einfuhren aus den Mitgliedstaaten der EU sind ebenfalls gestiegen. Im Jahr 2016 wurden Waren im Wert von 23,6 Milliarden Euro – gut zwei Drittel aller rheinland-pfälzischen Importe – aus EU-Ländern geliefert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhten sich die Einfuhren um 5,4 Prozent. Aus dem Euroraum kamen Lieferungen in Höhe von 18,0 Milliarden Euro (plus 5,8 Prozent). Der Wert der Importe aus den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, legte um 4,4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Beim Handel mit den europäischen Staaten außerhalb der EU gab es hingegen starke Einbußen (minus 13,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro).

Die Einfuhren von den übrigen Kontinenten entwickelten sich unterschiedlich: Die größten prozentualen Zuwächse gab es bei den Importen aus Afrika sowie Australien und Ozeanien, die jedoch wertmäßig kaum ins Gewicht fielen (plus 16,7 bzw. plus 11,4 Prozent). Die Einfuhren aus Asien legten um zwei Prozent zu. Die Importe aus Amerika nahmen hingegen deutlich ab (minus 19,6 Prozent), was unter anderem auf rückläufige Einfuhren aus Brasilien und den USA zurückzuführen ist.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.

 

Autorin: Diane Dammers (Referat Auswertungen, Analysen Wirtschaft, Staat)

 

 

 

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen 2015 und 2016
Merkmal20152016Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder31.32261,033.11562,95,7
Eurozone21.41241,722.41342,64,7
Nicht Eurozone9.91019,310.70320,38,0
Übriges Europa3.8677,53.8157,3-1,3
Asien7.21714,17.17813,6-0,5
Amerika7.00913,76.62212,6-5,5
Afrika1.5293,01.4082,7-7,9
Australien / Ozeanien3740,74710,926,1
Ausfuhr insgesamt51.320100,052.613100,02,5
EU-Länder22.40465,523.62368,45,4
Eurozone17.01449,717.99352,15,8
Nicht Eurozone5.39115,85.63016,34,4
Übriges Europa2.6377,72.2836,6-13,4
Asien4.85514,24.95314,32,0
Amerika3.76111,03.0238,8-19,6
Afrika4951,45781,716,7
Australien / Ozeanien600,2670,211,4
Einfuhr insgesamt34.212100,034.528100,00,9

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