| Umwelt

Abfallentsorgungsanlagen nehmen 4,4 Prozent mehr Abfälle entgegen

Im Jahr 2016 nahmen die Abfallentsorgungsanlagen in Rheinland-Pfalz 18,9 Millionen Tonnen Abfälle entgegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems waren das 4,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Bei dem größten Teil der Abfälle, den die heimischen Entsorgungsanlagen annehmen und für die Weiterverarbeitung bzw. für eine endgültige Beseitigung aufbereiten, handelt es sich um Bau- und Abbruchabfälle. Im Jahr 2016 belief sich der Anteil an der gesamten angenommenen Abfallmenge auf 58 Prozent; dies entspricht 11 Millionen Tonnen Abfall. Gegenüber 2015 gab es einen Anstieg von 2,5 Prozent. An zweiter Stelle folgen mit 2,7 Millionen Tonnen bzw. 14 Prozent der Gesamtmenge die Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsmaßnahmen sowie der Wasseraufbereitung; im Vergleich zum Jahr zuvor nahmen diese Abfälle um 13 Prozent zu. Die drittgrößte Position bei den Abfallentsorgungsanlagen entfällt auf die Siedlungsabfälle: Sie umfassen gut zwei Millionen Tonnen Haushaltsabfälle sowie vergleichbare gewerbliche und industrielle Abfälle. Die Siedlungsabfälle machten 2016 rund elf Prozent der gesamten Abfallmenge aus. Gegenüber 2015 gab es eine Zunahme von 2,6 Prozent. Die Entsorgungsanlagen haben zudem mehr Verpackungsabfälle angenommen (plus 3,4 Prozent). Der Verpackungsmüll kommt mit gut 960.000 Tonnen auf 5,1 Prozent des gesamten Abfalls. Diese vier Abfallkategorien (Abfallkapitel) machen gemeinsam fast 90 Prozent des gesamten entgegengenommen Abfalls der Entsorgungsanlagen aus.  Abfälle nach annehmenden Anlagen Die größte Abfallmenge nahmen die Anlagen zur Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten an (4,8 Millionen Tonnen). Auf diesen Anlagentyp entfiel gut ein Viertel der gesamten Abfälle. Die Bauschuttaufbereitungsanlagen folgten mit 17 Prozent. Die Abfallverbrennungsanlagen (Thermische Abfallbehandlungsanlagen und Feuerungsanlagen mit energetischer Verwertung der Abfälle) nahmen 12 Prozent der Abfälle entgegen. Sortieranlagen kamen mit 1,5 Millionen Tonnen auf 8,1 Prozent der Gesamtmenge.

Die Daten stammen aus der jährlichen Erhebung über die Abfallentsorgung und der alle zwei Jahre durchgeführten Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. Im 2016 wurden rund 750 Anlagen berücksichtigt. Die in Rheinland-Pfalz entstandenen Abfälle sind nicht Gegenstand der Betrachtung, da die Erhebungen sich an Abfallentsorgungsanlagen und nicht an Erzeuger von Abfällen richten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Doppelzählungen nicht zu vermeiden sind. Sie entstehen, wenn Abfallmengen zwei oder mehr Entsorgungseinrichtungen durchlaufen. So meldet beispielsweise eine Sortieranlage die entgegengenommenen Mengen. Nach dem Sortierprozess wird ein Teil der behandelten Abfälle an andere Anlagen (z. B. eine Deponie) zur weiteren Verwertung oder Beseitigung gegeben. Diese meldet die entgegengenommene Menge dann erneut als Input.

Autorin: Dr. Ninja M. Lehnert, Referat Auswertungen und Analysen Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Energie

#Themen

Umwelt

Teilen

Zurück