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Im Juni Zeichen von Erholung im Außenhandel – Warenverkehr mit China deutlich im Plus

Nach den starken Einbrüchen im April und Mai um rund 25 Prozent fielen die Rückgänge im Außenhandel im Juni 2020 moderater aus. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems belief sich der Wert der Ausfuhren auf 3,89 Milliarden Euro und lag damit um 6,9 Prozent niedriger als im Juni 2019 (Deutschland: minus 9,4 Prozent). Der Warenwert der Einfuhren erreichte 2,87 Milliarden Euro, das waren 7,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (Deutschland: minus zehn Prozent).

 Ausfuhren
Der Handel mit der EU zeigte im Juni 2020 mit einem Minus von 7,9 Prozent im Vergleich zu den beiden Vormonaten eine deutliche Erholung; es wurden Waren im Wert von 2,14 Milliarden Euro ausgeführt. Die Ausfuhr in Länder der Eurozone lag um 6,6 Prozent unter den Ergebnissen vom Juni 2019. Der Handel mit den EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, war um zwölf Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.

Die Ausfuhren nach Asien wiesen im Juni 2020 ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber Juni 2019 auf. Maßgebend hierfür war der Anstieg des Warenabsatzes nach China um 28 Prozent.

Im Gegensatz zu der allgemeinen Lageverbesserung hat sich der Exportrückgang im Handel mit Amerika vergrößert (Juni: minus 6,5; im Mai 2020: minus 0,1 Prozent). In diesen Werten spiegelt sich der Exportrückgang um 6,3 Prozent in die USA wieder (Mai 2020: plus 16,2 Prozent). Wie im Vormonat verzeichnete die Pharmaindustrie auch im Juni höhere Exporte (plus elf Prozent). Die Ausfuhr von Gummi- und Kunststoffwaren stieg um fünf Prozent. Das größte Minus gab es bei der Ausfuhr von Metallen (minus 19 Prozent) gefolgt von denen der Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 15 Prozent).

 Einfuhren

Die Rückgänge der Importe aus den europäischen Staaten fielen im Juni 2020 geringer aus als in den Vormonaten. Der Wert der importieren Waren aus den EU-Mitgliedstaaten lag bei 1,95 Milliarden Euro (minus 3,9 Prozent), aus der Eurozone kamen Waren im Wert von 1,52 Milliarden Euro (minus 2,8 Prozent). Deutlich weniger Waren wurden aus den europäischen Ländern eingeführt, die nicht der EU angehören (minus 19 Prozent). Das Einfuhrgeschäft mit den Kontinenten entwickelte sich uneinheitlich. Das Geschäft mit den asiatischen Staaten lag aufgrund der deutlichen Importzuwächse aus China (plus 24 Prozent) mit 2,7 Prozent im Plus. Negativ zeigte sich die Entwicklung mit Amerika: Hier lag der Wert der eingeführten Waren 28 Prozent unter dem des Vorjahres.

Halbjahresbilanz

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 verringerten sich die Exporte um 13 Prozent und die Importe um 15 Prozent. Prägend für diese Veränderungen waren die Corona-bedingten Einbrüche des im April und Mai.  Besonders deutlich fielen die Rückgänge im Außenhandel mit den europäischen Staaten aus.

Die Daten stammen aus der monatlichen Außenhandelsstatistik, die zentral vom Statistischen Bundesamt erhoben und aufbereitet wird. Dabei wird unterschieden zwischen Intrahandelsstatistik (Warenverkehr zwischen EU-Staaten) und Extrahandelsstatistik (Warenverkehr mit Drittländern, d. h. Nicht-EU-Staaten). Grundsätzlich sind alle in Deutschland umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen, die innergemeinschaftliche Warenverkehre durchführen, im Rahmen der Intrahandelsstatistik auskunftspflichtig. Von der Auskunftspflicht befreit sind Unternehmen, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre den Wert von 500 000 Euro bei der Versendung und 800 000 Euro bei den Eingängen im Vorjahr bzw. im laufenden Jahr nicht übersteigen. Im Extrahandel werden die bei den Zollstellen anfallenden Zollmeldungen ausgewertet.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen im Juni 2019 und Juni 2020¹
Merkmal20192020Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder2.31855,52.13554,9-7,9
 Eurozone1.76342,21.64742,3-6,6
Nicht Eurozone55513,348812,5-12,0
Übriges Europa53112,749012,6-7,8
Asien59014,160415,52,4
Amerika56413,552813,6-6,5
Afrika1062,51002,6-6,2
Australien / Ozeanien681,6350,9-49,1
Ausfuhr insgesamt4.178100,03.891100,0-6,9
EU-Länder1.94862,71.87165,1-3,9
 Eurozone1.52149,01.47951,5-2,8
Nicht Eurozone42713,739213,6-8,1
Übriges Europa34010,92769,6-18,7
Asien48215,549517,22,7
Amerika2598,31876,5-27,8
Afrika682,2260,9-61,0
Australien / Ozeanien70,2100,454,8
Einfuhr insgesamt3.107100,02.873100,0-7,5
1 vorläufig.
Aus- und Einfuhr nach Ziel- und Herkunftsregionen von Januar bis Juni 2019 und 2020¹
Merkmal20192020Veränderung
in %
Mill. EURAnteil in %Mill. EURAnteil in %
EU-Länder15.05054,712.56152,4-16,5
 Eurozone11.43941,69.64640,2-15,7
Nicht Eurozone3.61113,12.91512,2-19,3
Übriges Europa3.69913,43.04112,7-17,8
Asien4.06814,83.99016,6-1,9
Amerika3.63813,23.59415,0-1,2
Afrika7612,85912,5-22,4
Australien / Ozeanien2861,02150,9-24,6
Ausfuhr insgesamt27.504100,023.993100,0-12,8
EU-Länder13.07463,410.59860,7-18,9
 Eurozone10.46550,78.30447,6-20,7
Nicht Eurozone2.60812,62.29413,1-12,0
Übriges Europa2.25610,91.77610,2-21,3
Asien3.13315,23.05317,5-2,6
Amerika1.7778,61.6049,2-9,7
Afrika3331,63412,02,3
Australien / Ozeanien400,2420,26,6
Einfuhr insgesamt20.634100,017.446100,0-15,4
1 vorläufig.

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