Aufwärtsbewegung im Einzelhandel setzt sich im Juni fort

Sowohl die Umsätze im Lebensmittel-Einzelhandel als auch im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmittel waren im Plus. Aufgrund des merklichen Anstiegs der Nahrungsmittelpreise lag das reale Umsatzplus im Einzelhandel mit Lebensmitteln mit 2,4 Prozent deutlich unter dem nominalen Umsatzanstieg mit 5,7 Prozent. Im Handel mit Nicht-Lebensmitteln führten nachlassende Preise, vor allem im Energiebereich, zu einem höheren realen Umsatzanstieg (plus 4,9 Prozent) gegenüber der nominalen Entwicklung (plus 4,3 Prozent).

Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen

Besonders dynamisch verlief die preisbereinigte Entwicklung im umsatzstärksten Bereich, dem „Einzelhandel mit sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf“ (plus 13,8 Prozent). Der in Bezug auf den Umsatz ebenfalls bedeutende Einzelhandel mit sonstigen Gütern, zu denen Bekleidung, Schuhe und Lederwaren zählen, konnte mit einem Minus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat nicht von der Kauflaune der Konsumenten profitieren. Deutliche Umsatzsteigerungen gab es im Handel mit dem am Umsatzanteil gemessen weniger bedeutenden Bereich „Verlagsprodukte, Sportausrüstungen und Spielwaren“ (plus 21,9 Prozent).

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel stieg gegenüber Juni 2019 um 0,8 Prozent; das Plus bei den Vollzeitstellen betrug 1,8 Prozent und bei den Teilzeitbeschäftigten 0,2 Prozent.

Halbjahresbilanz

Im ersten halben Jahr verbuchte der Einzelhandel ein reales Umsatzplus von 2,5 Prozent (nominal plus 3,8 Prozent). Diese Entwicklung wird vom Lebensmittelhandel getragen, der gegenüber dem ersten Halbjahr um 6,3 Prozent zulegte und in allen sechs Monaten im Plus war. Beim Handel mit Nichtlebensmitteln steht zur Jahresmitte ein reales Minus von 0,3 Prozent; der März und der April waren wegen des Lockdowns deutlich schwächer als im Vorjahr, die anderen Monaten lagen im Plus. Die Beschäftigtenzahl im gesamten Einzelhandel stieg in diesem Zeitraum um 0,8 Prozent. Sowohl die Zahl der Vollzeitkräfte als auch die der Teilzeitkräfte entwickelte sich mit 0,9 Prozent bzw. 0,7 Prozent positiv. Auch beim Personal kam der Zuwachs aus dem Lebensmittelhandel, der Nicht-Lebensmittel-Bereich reduzierte die Beschäftigtenzahl.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei ausgewählten Einzelhandelsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten auf höchstens 8,5 Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Einzelhandelsketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten.
Die Einzelhandelsmesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab der Veröffentlichung der Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der Einzelhandelsstatistik nun auf das Basisjahr 2015 (zuvor 2010).

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)