| Gastgewerbe

Massive Einbrüche im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe im März

Die Einschränkungen für die Gastronomie sowie das Beherbergungsgewerbe infolge der Corona-Pandemie führten im März 2020 zu gravierenden Rückgängen im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems brachen im März 2020 die Umsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Nominal bzw. in jeweiligen Preisen betrug der Rückgang 42 Prozent.

Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen
Von den Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus waren ausnahmslos alle Wirtschaftszweige im Gastgewerbe betroffen. In der Gastronomie, auf die zwei Drittel der Gastgewerbeumsätze entfallen, reduzierten sich die Erlöse im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat real um 42 Prozent. In der speisengeprägten Gastronomie, zu der Restaurants, Cafés, Eissalons und Imbissstuben zählen, verlief der Rückgang mit einem Minus von 42 Prozent in einer ähnlichen Größenordnung. Die Umsätze der Caterer und Erbringer sonstiger Verpflegungsdienstleistungen brachen um 37 Prozent ein. Im rheinland-pfälzischen Beherbergungsgewerbe, das knapp ein Drittel der Umsätze des Gastgewerbes erwirtschaftet, waren die Abnahmen gegenüber dem März 2019 mit 45 Prozent noch höher.

In der Summe der ersten drei Monate sanken die Umsätze im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe nominal um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (real: minus 14 Prozent). Beschäftigung
Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe reduzierte sich im März 2020 um 7,3 Prozent. Dabei ging die Zahl der Vollzeitkräfte um 3,8 Prozent und die der Teilzeitkräfte um 9,2 Prozent zurück.

Im ersten Quartal sank die Beschäftigtenzahl um 0,6 Prozent gegenüber der Vorjahreszeitraum. Mit einem Wert von 0,1 Prozent blieb die Zahl der in Vollzeit Beschäftigten nahezu unverändert; die Zahl der Teilzeitkräfte nahm dagegen um 1,1 Prozent ab.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei 280 ausgewählten Gastgewerbeunternehmen in Rheinland-Pfalz. Durch das Handelsstatistikgesetz wird die Zahl der zu befragenden Einheiten bundesweit auf höchstens fünf Prozent aller Unternehmen begrenzt. Die Angaben für Filialbetriebe von Hotel- und Restaurantketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Da es sich um eine Stichprobenerhebung handelt, liegen keine absoluten Werte sowie Regionalangaben vor.
Die Ergebnisse sind vorläufig und können durch Korrekturmeldungen verändert werden. D. h. die Unternehmen haben 24 Monate die Möglichkeit zur Korrektur ihrer Angaben. Die Monatserhebung im Gastgewerbe basiert auf einer repräsentativen Stichprobe, die in Abhängigkeit vom Stichprobenumfang und der Streuung der zu beobachtenden Merkmale einem stichprobenbedingten Zufallsfehler unterliegt.
Die Gastgewerbemesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab dem Berichtsmonat März 2018 beziehen sich alle Daten der Gastgewerbestatistik auf das neue Basisjahr 2015 (zuvor 2010).
Durch die Corona-Krise sind die Gastronomie und das Beherbergungsgewerbe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Autor: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 

 Umsatz und Beschäftigte im rheinland-pfälzischen Gastgewerbe 1 im März 2020 Veränderung gegenüber März 2019 in %
WirtschaftszweigAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
%nominalrealinsgesamtVollzeitTeilzeit
 Beherbergung32-44,4-45,4- 6,1 - 5,1 - 6,9
Gastronomie68-39,8-41,6- 8,0 - 2,8 - 10,2
Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés, Eissalons und Ähnliches47-39,5-41,5- 7,6 - 1,3 - 10,6
Caterer und Erbringung sonstiger Verpflegungsdienstleistungen9-35,6-37- 18,1 - 6,3 - 22,8
Gastgewerbe insgesamt100-41,7-43,1- 7,3 - 3,8 - 9,2
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Umsatzsteuerstatistik 2017 (Voranmeldungen).

Teilen

Zurück