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Massive Umsatzeinbrüche im Kfz-Handel bei unveränderter Beschäftigungslage

Die Lage im rheinland-pfälzischen Kfz-Handel – einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kfz – hat sich im April 2020 gegenüber dem Vormonat und Vorjahresmonat deutlich verschlechtert. Corona-bedingt sind die Umsätze im April 2020 bei den rheinland-pfälzischen Kfz-Händlern und Werkstätten massiv eingebrochen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems waren die Umsätze im April 2020 real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 38 Prozent niedriger als im April 2019. Nominal, also zu jeweiligen Preisen, betrug der Rückgang 37 Prozent. Unter anderem die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen verhinderten ein Übergreifen auf die Beschäftigungslage.

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten im Kfz-Handel lag mit einem Plus von 0,2 Prozent etwas höher als im April 2019. Die Zahl der Vollzeitstellen erhöhte sich um 0,5 Prozent; die Teilzeitbeschäftigten nahmen um 0,9 Prozent ab.

Umsatzentwicklung nach Wirtschaftszweigen

Am stärksten vom Umsatzrückgang war der Handel mit Kraftwagen betroffen: Hier hat sich der preisbereinigte Umsatz im April 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat halbiert. In den beiden übrigen Wirtschaftszweigen, der „Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen“ sowie dem „Handel mit Kraftwagenteilen und -zubehör“ fielen die Rückgänge mit 23 bzw. 18 Prozent zwar deutlich, aber nicht so hoch aus wie im Kfz-Handel.

Zeitraum Januar bis April

In den ersten vier Monaten sanken die realen Umsätze des rheinland-pfälzischen Kfz-Handels gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent (nominal minus 13 Prozent). Die Beschäftigtenzahl lag um ein Prozent höher als von Januar bis April 2019. Sowohl die Zahl der Vollzeitkräfte als auch die der Teilzeitkräfte entwickelte sich mit 1,1 Prozent bzw. 0,8 Prozent positiv.

Die Entwicklung ausgewählter Wirtschaftsbereiche stellen wir auf einer Sonderseite zu den Folgen der Corona-Krise dar.

Die Ergebnisse der Monatsstatistik im Kfz-Handel einschl. Instandhaltung und Reparatur von Kfz werden als Entscheidungshilfe für konjunktur- und strukturpolitische Zwecke nicht nur von der EU-Kommission, der Bundesregierung und den Landesregierungen, sondern auch von der Wirtschaft selbst und ihren Verbänden benötigt.
Die Erhebung wird als Vollerhebung bei allen Unternehmen des Kraftfahrzeughandels durchgeführt, die mindestens 100 Beschäftigte haben oder mindestens 10 Millionen Euro Jahresumsatz erzielen. Die Angaben der übrigen Unternehmen werden aus Verwaltungsdaten übernommen.
Durch die Corona-Krise sind die Kfz-Händler und Kfz-Reparaturbetriebe wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da die Durchsetzbarkeit der Meldepflicht in dieser Situation eingeschränkt ist, liegt der Schätzanteil der fehlenden Statistikmeldungen über dem sonst üblichen Maß.

Autorin Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 

 Umsatz und Beschäftigte ausgewählter Wirtschaftszweige des Kraftfahrzeughandels 1im April2020 und von Januar bis April 2020 Veränderung gegenüber April 2019 und von Januar bis April 2019 in %
WirtschaftszweigeAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
April 2020Januar - April 2020April 2020Januar - April 2020
nominalrealnominalrealinsgesamtVollzeitTeilzeitinsgesamtVollzeitTeilzeit
%
Kfz- Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen100-37,0-37,5-12,8-13,90,20,5-0,91,01,10,8
Handel mit Kraftwagen27-48,7-49,6-16,5-18,00,31,0-2,10,91,3-0,9
Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen8-21,1-22,5-6,7-8,30,0-0,30,90,90,03,0
Handel mit Kraftwagenteilen und -zubehör62-18,0-17,7-7,5-7,6-0,10,4-1,31,62,2-0,2
1 Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Umsatzsteuerstatistik 2018 (Voranmeldungen).

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