| Handel, Gastgewerbe

Umsatzeinbrüche bei Lebensmitteln belasten Einzelhandel

Im August 2021 erwirtschaftete der rheinland-pfälzische Einzelhandel nach zwei Monaten mit positiver Entwicklung erstmals wieder weniger Umsätze. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems lagen die Einzelhandelsumsätze real, also um Preisveränderungen bereinigt, um 2,3 Prozent unter den Ergebnissen von August 2020. Nominal bzw. gemessen in jeweiligen Preisen, betrug die Abnahme 0,3 Prozent. Deutschlandweit gab es ein reales Umsatzplus von 0,9 Prozent (nominal: plus 2,8 Prozent).

Während der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln steigende reale Umsätze erzielte (plus 1,3 Prozent), lagen diese im Lebensmittelbereich unter den Werten des Vorjahresmonats (minus 7,1 Prozent). In nominaler Bewertung legten die Umsätze mit Nicht-Lebensmitteln um 3,7 Prozent zu während die Erlöse im Einzelhandel Lebensmitteln um 5,3 Prozent sanken.

Handel mit Bekleidung und Schuhen im Plus

Die Entwicklungen in den einzelnen Wirtschaftszweigen des Einzelhandels verliefen uneinheitlich. Lediglich das umsatzstarke Segment der „Sonstigen Güter“, zu dem beispielsweise Bekleidung, Schuhe und Lederwaren zählen, konnte ein reales Umsatzplus erzielen (plus 6,1 Prozent). Die höchsten Umsatzverluste gab es mit sieben Prozent im umsatzstärksten Wirtschaftszweig „Waren verschiedener Art in Verkaufsräumen“ mit dem Schwerpunkt im Lebensmittelhandel. Die übrigen Rückgänge fielen deutlich geringer aus: Bei den „Sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf“, die rund ein Fünftel der Umsätze im Einzelhandel ausmachen, betrug das Umsatzminus 0,8 Prozent. Die Abnahmen im umsatzschwächeren Handel mit Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren sowie mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik lagen bei 0,6 bzw. 1,4 Prozent.

Weniger Beschäftigte

Der Personalstand im Einzelhandel war im Vergleich zum August 2020 um 0,8 Prozent niedriger (Deutschland: plus 0,7 Prozent).

Zeitraum Januar bis August  

Die realen Umsätze in den ersten acht Monaten 2021 wichen nur geringfügig von denen des Vorjahreszeitraums ab (minus 0,2 Prozent). Nominal konnten Zuwächse in Höhe von 1,7 Prozent erzielt werden. Der Lebensmittelbereich setzte real 0,6 Prozent mehr um; im Nicht-Lebensmittel-Segment waren es dagegen 0,9 Prozent weniger. Die Beschäftigtenzahl stieg in diesem Zeitraum um 0,4 Prozent.

Die Daten stammen aus der monatlichen Stichprobenerhebung bei ausgewählten Einzelhandelsunternehmen in Rheinland-Pfalz. Die Angaben für Filialbetriebe von Einzelhandelsketten mit Sitz in einem anderen Bundesland sind in den Ergebnissen enthalten. Bei zeitlichen Vergleichen ist der Berichtskreiswechsel im Berichtsmonat Februar 2021 zu beachten. Gleichzeitig ist die Unterteilung der Beschäftigten nach Voll- und Teilzeit entfallen.
Die Einzelhandelsmesszahlen werden in fünfjährigem Abstand auf ein neues Basisjahr umgestellt. Ab der Veröffentlichung der Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der Einzelhandelsstatistik nun auf das Basisjahr 2015 (zuvor 2010).
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass sie durch die unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beeinflusst sind.

Autorin: Petra Wohnus (Referat Unternehmensstatistiken)

 Umsatz und Beschäftigte ausgewählter Wirtschaftszweige des rheinland-pfälzischen Einzelhandels 1im August 2021 und von Januar bis August 2021 Veränderung gegenüber August 2020 und von Januar bis August 2020 in %
WirtschaftszweigeAnteil am
 Umsatz2
 Umsatz Beschäftigte
August 2021Januar - August 2021August 2021Januar - August 2021
nominalrealnominalrealinsgesamt
%
 Einzelhandel insgesamt 100- 0,3- 2,31,7- 0,2- 0,80,4
 Einzelhandel mit Lebensmitteln  - 5,3- 7,12,20,60,43,7
 Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (einschließlich Tankstellen)  3,71,31,2- 0,9- 1,6- 2,0
darunter: Einzelhandel mit...        
Waren verschiedener Art32- 5,2- 7,02,00,40,03,3
Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik4- 1,9- 1,4- 8,9- 7,60,7- 0,5
sonstigen Haushaltsgeräten, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf210,7- 0,8- 2,3- 3,70,11,5
Verlagsprodukten, Sportausrüstungen und Spielwaren40,8- 0,6- 3,3- 5,21,62,1
sonstigen Gütern237,16,13,72,3- 3,2- 4,9
1 Ohne Handel mit Kraftfahrzeugen. Vorläufiges Ergebnis. – 2 Quelle: Rechtliche Einheiten des Unternehmensregisters 2019.

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