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Erfreuliche Entwicklung: Zahl der rechtskräftig verurteilten Personen auf niedrigstem Stand seit 50 Jahren.

Im Jahr 2015 wurden in Rheinland-Pfalz 34 877 Personen rechtskräftig verurteilt. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang um 4 Prozent. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, lag die Zahl der Verurteilten damit auf dem niedrigsten Stand seit 50 Jahren. Im Jahr 1983 – dem bisherigen Höchststand – waren noch 46 849 Personen, das heißt, 34 Prozent mehr als 2015, verurteilt worden.

Besonders bei den Verurteilungen jugendlicher Straftäter im Alter von 14 bis 17 Jahren setzte sich der langfristig zu beobachtende rückläufige Trend auch im vergangenen Jahr fort. Die Verurteiltenziffer, in der die Betroffenen auf je 100.000 der Bevölkerung gleichen Alters bezogen werden, sank auf einen Wert von 998 und damit gegenüber 2014 um 14 Prozent; sie erreichte damit nahezu den Tiefstand der 1950er Jahre. Mit acht Prozent fiel der Rückgang bei den verurteilten Heranwachsenden im Alter von 18 bis 20 Jahren ebenfalls deutlich aus. Ihre Verurteilungsziffer lag mit einem Wert von 2 156 allerdings mehr als doppelt so hoch wie die der Jugendlichen. Je 100.000 der Erwachsenen (Personen ab 21 Jahre und älter) wurden im vergangenen Jahr 939 Personen verurteilt. Die Verurteiltenziffer in dieser Altersgruppe sank damit um 3 Prozent.

Die meisten Verurteilungen (5 089) erfolgten wegen Betrugs oder wegen einfachen Diebstahls (4 026). Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl dieser beiden Straftaten allerdings um 5,6 bzw. 4,4 Prozent reduziert. Im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität, der dritthäufigsten Straftat, ist die Zahl der Verurteilungen mit insgesamt 3 139 gegenüber dem Vorjahr annähernd konstant geblieben. Die Zahl der – ohne einen Personenschaden herbeigeführt zu haben – wegen Trunkenheit im Verkehr Verurteilten sank demgegenüber auch im Vorjahresvergleich wieder deutlich. Aufgrund dieser, nach § 316 Strafgesetzbuch geahndeten Straftat, ergingen im vergangenen Jahr 3.106 und damit 4,1 Prozent weniger Verurteilungen als noch im Jahr zuvor.

Die Ergebnisse basieren auf den monatlichen Meldungen der Staatsanwaltschaften in Rheinland-Pfalz zu den rechtskräftig abgeurteilten Personen.

Autorin: Charlotte Schmidt (Sachgebiet Gesundheit, Rechtspflege)

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Justiz

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