| Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2013 gestiegen

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Rheinland-Pfalz ist 2013 gegenüber 2012 in allen Verwaltungsbezirken gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamt in Bad Ems nahm der Wert um 2,2 Milliarden Euro oder 2,7 Prozent auf 85,4 Milliarden Euro zu. Im Landesdurchschnitt standen damit jedem Einwohner 21.352 Euro für Konsumzwecke oder zum Sparen zur Verfügung.

Mit durchschnittlich 21.910 Euro war das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner in den Landkreisen höher als in den kreisfreien Städten mit 19.757 Euro. Unter den Landkreisen erreichte Mainz-Bingen mit 25.687 Euro das höchste Pro-Kopf-Einkommen, während die Einwohner des Landkreises Kusel durchschnittlich über 19.335 Euro verfügten. Bei den kreisfreien Städten reichte die Spannweite von 17.525 Euro in Ludwigshafen bis 23.929 Euro in Neustadt an der Weinstraße. Dabei ist zu beachten, dass das verfügbare Einkommen am Wohnort der Einkommensbezieher und nicht am Arbeitsort nachgewiesen wird.

Gegenüber dem Jahr 2000 stieg das Pro-Kopf-Einkommen in den Landkreisen im Mittel stärker als in den kreisfreien Städten (plus 37 bzw. plus 25 Prozent). Dies ist sowohl auf die unterschiedliche Entwicklung des verfügbaren Einkommens als auch der Einwohnerzahl zurückzuführen. Das verfügbare Einkommen nahm in den Landkreisen um 35 Prozent zu und in den kreisfreien Städten um 29 Prozent. Die kreisfreien Städte verzeichneten zudem zwischen 2000 und 2013 einen Bevölkerungszuwachs von 2,9 Prozent, insbesondere aufgrund der deutlichen Zunahme der Einwohnerzahlen in den Universitätsstädten Mainz, Landau und Trier. In den Landkreisen ging die Zahl der Einwohner dagegen um zwei Prozent zurück.

Den stärksten Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens gegenüber dem Jahr 2000 erzielte unter den Städten Speyer mit 39 Prozent, gefolgt von Trier mit 35 Prozent. Dagegen nahm das Einkommen je Einwohner in Mainz nur um 19 Prozent zu. Ein Grund für diesen vergleichsweise schwachen Anstieg ist die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer im Jahr 2005. Vor allem Studenten wandelten damals ihren Nebenwohnsitz in einen Hauptwohnsitz um; dadurch stieg die Bevölkerungszahl der Landeshauptstadt deutlich an. Den höchsten Zuwachs beim Pro-Kopf-Einkommen unter den Landkreisen verzeichnete Bernkastel-Wittlich mit plus 52 Prozent, es folgen der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit plus 49 Prozent sowie Cochem-Zell und Trier-Saarburg mit jeweils plus 45 Prozent. Mit Ausnahme von Cochem-Zell liegen diese Kreise – wie auch die Stadt Trier – im Einzugsbereich von Luxemburg. Da immer mehr Menschen aus den grenznahen Gebieten dorthin zur Arbeit pendeln, profitiert die Region von der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung des Großherzogtums.

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte umfasst sämtliche empfangenen Erwerbs- und Vermögenseinkommen einschließlich der empfangenen laufenden Übertragungen (wie Renten, Arbeitslosengeld usw.) und abzüglich der geleisteten laufenden Übertragungen (vor allem direkte Steuern und Sozialbeiträge). Es entspricht damit dem Einkommen, das den privaten Haushalten letztlich zufließt und das sie für Konsum- oder Sparzwecke verwenden können. Der Berechnung des verfügbaren Einkommens liegt das Inländer- oder Wohnortkonzept zugrunde.
Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes vom August 2014.

Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2013 wurden die Ergebnisse der Jahre 2000 bis 2012 im Rahmen der Revision 2014 überarbeitet. Hauptanlass der Revision 2014 war die europaweite Einführung des neuen "Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 2010". Im Zuge der Revision wurden methodische Weiterentwicklungen vorgenommen und neue statistische Basisdaten in die Berechnungsverfahren integriert.

Weitere Informationen finden Sie im Internetangebot des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ unter <link browserfenster einem external-link-new-window ge http: in neuen wird>www.vgrdl.de.

Autorin: Dr. Annette Illy (Referat Gesamtrechnungen, Arbeitsmarkt)

 

 

 

 

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