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Abfallentsorgungsanlagen nehmen immer größere Mengen an

Die rheinland-pfälzischen Abfallentsorgungsanlagen nahmen im Jahr 2015 nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 18,1 Millionen Tonnen Abfälle entgegen. Das waren 150.000 Tonnen bzw. 0,8 Prozent mehr als im Jahr 2014. Seit 2012 ist das Aufkommen um insgesamt 15 Prozent angestiegen. Bundesweit nahmen die Abfallentsorgungsanlagen 2014 rund 407 Millionen Tonnen an.

Knapp 60 Prozent des Abfalls entfiel auf Bau- und Abbruchabfälle (10,7 Millionen Tonnen). Gegenüber dem Jahr 2014 stellt das einen Rückgang um ein Prozent dar. Die Abfälle aus Abfall- und Abwasserbehandlungsmaßnahmen sowie der Wasseraufbereitung (2,4 Millionen Tonnen, 13 Prozent der Abfallmenge) stiegen um 1,4 Prozent an. Auch bei den Siedlungsabfällen wurde mehr angeliefert (plus 3,4 Prozent): Die knapp zwei Millionen Tonnen an Haushaltsabfällen (und ähnlichen gewerblichen und industriellen Abfällen) entsprechen rund elf Prozent der gesamten Abfallmenge. Erneut kräftig zugenommen haben die Verpackungsabfälle (plus 8,4 Prozent). Der Verpackungsmüll kommt mit rund 930.000 Tonnen mittlerweile auf über 5 Prozent des gesamten Abfalls. Diese vier Gruppen von Abfällen (Abfallkapitel) machen zusammen fast 90 Prozent der Abfallmenge aus, die von den rheinland-pfälzischen Entsorgungsanlagen im Jahr 2015 angenommen wurden. Abfallmenge nach annehmenden Anlagen Die größte Abfallmenge nahmen die Anlagen zur Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten an (4,7 Millionen Tonnen). Auf diesen Anlagentyp entfiel über ein Viertel der gesamten Abfälle. An Bauschuttaufbereitungsanlagen wurde knapp ein Fünftel der Abfälle angeliefert. Die Abfallverbrennungsanlagen (Thermische Abfallbehandlungsanlagen und Feuerungsanlagen mit energetischer Verwertung der Abfälle) machten mit zusammen 2,3 Millionen Tonnen fast 13 Prozent der Abfallmenge aus. Sortieranlagen (1,5 Millionen Tonnen) kamen auf gut acht Prozent der Abfälle. Für Deponiebaumaßnahmen wurden sieben Prozent der Abfälle verwertet. Auf Deponien wurden 2015 noch 814.000 Tonnen abgelagert; das entsprach 4,5 Prozent der gesamten Abfallmenge. Die Deponierung von Abfällen nimmt, auch als Folge des neu ausgerichteten Abfallrechts, immer mehr ab: Gegenüber 2012 sank die abgelagerte Menge um ein Viertel.

Die Daten stammen aus der jährlichen Erhebung über die Abfallentsorgung und der alle zwei Jahre durchgeführten Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. In das Jahr 2015 wurden rund 800 Anlagen einbezogen. Die in Rheinland-Pfalz entstandenen Abfälle sind nicht Gegenstand der Betrachtung, da die Erhebungen sich an Abfallentsorgungsanlagen und nicht an Erzeuger von Abfällen richten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Doppelzählungen nicht zu vermeiden sind. Sie entstehen, wenn Abfallmengen zwei oder mehr Entsorgungseinrichtungen durchlaufen. So meldet beispielsweise eine Sortieranlage die entgegengenommenen Mengen. Nach dem Sortierprozess wird ein Teil der behandelten Abfälle an andere Anlagen (z. B. eine Deponie) zur weiteren Verwertung oder Beseitigung gegeben. Diese meldet die entgegengenommene Menge dann erneut als Input.

Autor: Gerd Kramer, Referat Auswertungen und Analysen Abteilung Landwirtschaft, Umwelt, Energie

 

 

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