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Erhöhtes Abfallaufkommen

Die rheinland-pfälzischen Abfallentsorgungsanlagen nahmen im Jahr 2013 nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems knapp 17,2 Millionen Tonnen Abfälle entgegen, das waren neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Rund 61 Prozent der Abfallmenge entfielen auf Bau- und Abbruchabfälle (10,5 Millionen Tonnen). Gegenüber dem Jahr 2012 stellt das einen Anstieg von sechs Prozent oder 580.000 Tonnen dar. Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen sowie der Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch und Wasser für industrielle Zwecke (2,2 Millionen Tonnen) umfassten 13 Prozent der Abfallmenge. Auch sie wiesen gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Zuwachs von 16 Prozent oder 310.000 Tonnen auf. Den Siedlungsabfällen (Haushaltsabfälle und ähnliche gewerbliche und industrielle Abfälle) waren 1,8 Millionen Tonnen zuzurechnen. Dies entspricht zehn Prozent der gesamten Abfallmenge. Diese drei Abfallarten vereinigen somit rund 85 Prozent der von den rheinland-pfälzischen Anlagen angenommenen Abfälle auf sich. Einen deutlichen Mengenzuwachs wiesen Abfälle auf, die beim Aufsuchen, Ausbeuten und Gewinnen sowie bei der physikalischen und chemischen Behandlung von Bodenschätzen entstehen. Hier wurden 2013 über 450.000 Tonnen gemeldet. In den Vorjahren machte diese Abfallfraktion nur Mengen in einer Größenordnung von 20.000 bis 30.000 Tonnen aus. Zurückzuführen ist diese Entwicklung u. a. auf die Erschließung und Erweiterung bestehender Abbaustätten. Abfallmenge nach aufnehmenden Anlagen Die größte Abfallmenge nahmen die Anlagen zur Verfüllung bergbaufremder Abfälle in übertägigen Abbaustätten an (4,3 Millionen Tonnen). Auf diesen Anlagentyp entfiel fast ein Viertel der gesamten Abfälle. Bauschuttaufbereitungsanlagen nahmen knapp ein Fünftel der Abfälle an. Die Sortieranlagen, Deponien und in Deponiebaumaßnahmen kamen jeweils auf gut sieben Prozent der Abfälle. Es folgten die reinen Abfallverbrennungsanlagen des Landes mit 6,8 Prozent vor den Feuerungsanlagen mit der energetischen Verwertung der Abfälle (6,2 Prozent).

Die Daten stammen aus der jährlich stattfindenden Erhebung über die Abfallentsorgung und der alle zwei Jahre durchgeführten Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen. Im Jahr 2013 fand keine Erhebung über die Aufbereitung und Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen statt, so dass die Daten des Jahres 2012 in die Ergebnisdarstellung einbezogen wurden. Dies ermöglicht eine Gesamtdarstellung des Abfallaufkommens, in die im Jahr 2013 rund 700 Anlagen einbezogen waren. Die in Rheinland-Pfalz entstandenen Abfälle sind nicht Gegenstand der Betrachtung, da die Erhebungen sich an Abfallentsorgungsanlagen und nicht an Erzeuger von Abfällen richten. Des Weiteren ist zu beachten, dass Doppelzählungen nicht zu vermeiden sind. Sie entstehen, wenn Abfallmengen zwei oder mehr Entsorgungseinrichtungen durchlaufen. So meldet beispielsweise eine Sortieranlage die entgegengenommenen Mengen. Nach dem Sortierprozess wird ein Teil der behandelten Abfälle an andere Anlagen (z. B. eine Deponie) zur weiteren Verwertung oder Beseitigung gegeben. Diese meldet die entgegengenommene Menge dann erneut als Input.

Autor: Jörg Breitenfeld, Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie

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