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Rund 85.000 Tonnen Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen

Gut zwei Drittel des in kommunalen Kläranlagen angefallenen Klärschlamms wurde nach Angaben des Statistischen Landesamtes im zurückliegenden Jahr auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Insgesamt fielen bei der Abwasserreinigung 2013 rund 85.300 Tonnen Klärschlamm (gemessen als Trockenmasse) an. Im Jahr 2012 wurde mit 84.300 Tonnen eine vergleichbare Menge registriert. Durch die landwirtschaftliche Nutzung werden die im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe, wie Stickstoff oder Phosphate, sinnvoll genutzt. Sie ersetzen entsprechende Düngemittel. Um eine Schädigung der Böden auszuschließen, unterliegt die Ausbringung strengen gesetzlichen Regelungen. Ein weiteres Viertel des Klärschlamms wurde thermisch entsorgt. Der Rest wurde sonstigen stofflichen Verwertungsformen zugeführt, unter anderem im Landschaftsbau oder in Vererdungsanlagen.

Im langjährigen Vergleich ist ein Rückgang der Klärschlammmenge zu verzeichnen. Im Jahr 1991 fielen noch fast 115.000 Tonnen an. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung ist die geringere Menge an Zuschlagstoffen, die den Klärschlämmen zur Stabilisierung beigegeben werden.

Bundesweit wird der größte Teil des Klärschlamms thermisch entsorgt, während die Verwendung in der Landwirtschaft eine deutlich geringere Rolle spielt als in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2012 - das Bundesergebnis für 2013 liegt noch nicht vor - wurden in Deutschland rund 55 Prozent des angefallenen Klärschlamms verbrannt und 29 Prozent in der Landwirtschaft verwendet.

Regionale Unterschiede Die Verwertung des Klärschlamms stellt sich in Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich dar. Während der in den kreisfreien Städten Koblenz und Landau anfallende Klärschlamm ausschließlich in der Landwirtschaft verwendet wird, setzen Mainz und Speyer allein auf die thermische Verwertung. Für Ludwigshafen und Frankenthal liegen keine Angaben vor. Hier wird das kommunale Abwasser in den Anlagen industrieller Betriebe behandelt. In den Landkreisen reicht die Spanne der Verwertung in der Landwirtschaft von 100 Prozent in den Landkreisen Ahrweiler, Alzey-Worms, Donnersbergkreis, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz bis zu 31 Prozent im Westerwaldkreis.

Weitere Informationen: <link http: external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge>Statistischer Bericht (PDF-Datei)

Die Daten stammen aus der Erhebung »Öffentliche Klärschlammentsorgung«. Nicht einbezogen ist die Klärschlammentsorgung industrieller Kläranlagen, auch wenn diese öffentliches Abwasser übernehmen, sowie die von Kleinstanlagen. Seit dem Berichtsjahr 2006 basieren die Angaben auf einer Auswertung von Verwaltungsdaten.
 Klärschlamm:
Aus dem Abwasser abtrennbare, wasserhaltige Stoffe, einschließlich der bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung zugegebenen Hilfsmittel; ausgenommen sind Rechen-, Sieb- und Sandfanggut.
 Trockenmasse:
Die Trockenmasse ist die Masse des Klärschlamms ohne Wasseranteil. Sie umfasst auch die bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung zugegebenen Hilfsmittel.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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