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Umsatz der Umweltwirtschaft legte 2012 um ein Fünftel zu

Knapp 5,6 Milliarden Euro Umsatz erzielte die rheinland-pfälzische Umweltbranche im Jahr 2012. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes über 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Umweltwirtschaft umfasst Produkte und Dienstleistungen verschiedener Wirtschaftszweige. Wären sie ein eigener Wirtschaftszweig, würde sie mit diesem Umsatz an vierter Stelle der rheinland-pfälzischen Industriebranchen stehen, hinter Chemie, Fahrzeugbau und Maschinenbau.

Über 61 Prozent des Umsatzes der Umweltbranche wurde mit Produkten und Leistungen erzielt, die dem Klimaschutz dienen (3,4 Milliarden Euro). Mit 63 Prozent oder 2,1 Milliarden Euro dominierten hierbei Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, wie z. B. die Herstellung von Dämmmaterialien oder die Dämmung von Gebäuden. Von größerer Bedeutung sind in diesem Segment darüber hinaus die Errichtung von Anlagen zur Nutzung von Solarenergie (21 Prozent) - wie Fotovoltaik- oder Solarthermieanlagen - oder die Herstellung von Windkraftanlagen bzw. von deren Komponenten (11 Prozent).

Weitere 15 Prozent des Gesamtumsatzes der Umweltbranche entfielen auf Maßnahmen für die Luftreinhaltung, gefolgt von Leistungen der Abwasserwirtschaft mit zehn Prozent. Wichtige Produkte für die Luftreinhaltung sind Filter oder Katalysatoren. Zur Abwasserwirtschaft gehören z. B. der Bau von Abwässerkanälen und -behandlungsanlagen.

Mit der Herstellung von Waren für den Umweltschutz oder der Erbringung von Bau- oder sonstigen Dienstleistungen waren 958 Betriebe befasst, die sich über viele Wirtschaftszweige erstreckten. Knapp 3,9 Milliarden Euro des Umsatzes der Umweltwirtschaft (70 Prozent) entfielen auf Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Der Dienstleistungssektor (835 Millionen) kam auf 15 Prozent vor dem Baugewerbe (799 Millionen) mit gut 14 Prozent.

Neben den Umsätzen verbesserte sich auch die Beschäftigungssituation in der Umweltwirtschaft. Die Arbeitsleistung der in der Umweltwirtschaft tätigen Personen entsprach gut 18.200 Vollzeitäquivalenten, das waren fast 14 Prozent mehr als im Jahr 2011.

Die jährliche Erhebung der Waren sowie Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz erstreckt sich im Wesentlichen auf Betriebe des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden, des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr, die Waren herstellen oder Bauleistungen für den Umweltschutz erbringen. Darüber hinaus werden Dienstleistungsbetriebe ab einem Umsatz von 500.000 Euro erfasst, die dem Umweltschutz dienende Dienstleistungen erbringen. In der Dienstleistungsbranche können dies z. B. Architektur- und Ingenieurbüros oder Institute und Einrichtungen sein, die technische, physikalische und chemische Untersuchungen, Beratungen oder andere Leistungen für den Umweltschutz erbringen. Für die Abgrenzung der Waren sowie der Bau- und Dienstleistungen, die dem Umweltschutz dienen, wird den Berichtspflichtigen ein entsprechendes Verzeichnis zur Verfügung gestellt.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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