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Umweltwirtschaft erzielte weniger Umsatz

Knapp 5,3 Milliarden Euro Umsatz erzielte die rheinland-pfälzische Umweltbranche im Jahr 2013. Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes über fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Umweltwirtschaft umfasst Produkte und Dienstleistungen verschiedener Wirtschaftszweige. Würde sie als eigenständiger Wirtschaftszweig ausgewiesen, stünde sie mit diesem Umsatz an vierter Stelle der rheinland-pfälzischen Industriebranchen, hinter Chemie, Fahrzeugbau und Maschinenbau.

Gut 56 Prozent des Umsatzes wurde mit Produkten und Leistungen erzielt, die dem Klimaschutz dienen. Die Umsätze dieses Bereichs gingen im Vergleich zum Vorjahr um fast eine halbe Milliarde Euro auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Diese Entwicklung betraf vor allem Umsätze zur Errichtung oder aus dem Verkauf von Anlagen zur Nutzung von Solarenergie – wie Fotovoltaik- oder Solarthermieanlagen. Im Bereich Klimaschutz dominierten mit 75 Prozent oder 2,2 Milliarden Euro Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, wie z. B. die Herstellung von Dämmmaterialien oder die Dämmung von Gebäuden.

Weitere 18 Prozent des Gesamtumsatzes der Umweltbranche entfielen auf Maßnahmen für die Luftreinhaltung, gefolgt von Leistungen der Abwasserwirtschaft mit elf Prozent. Wichtige Produkte für die Luftreinhaltung sind Filter oder Katalysatoren. Zur Abwasserwirtschaft gehören z. B. der Bau von Abwässerkanälen und -behandlungsanlagen.
Mit der Herstellung von Waren für den Umweltschutz oder der Erbringung von Bau- oder sonstigen Dienstleistungen waren knapp 900 Betriebe befasst. Knapp vier Milliarden Euro des Umsatzes der Umweltwirtschaft (76 Prozent) entfielen auf Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Der Dienstleistungssektor (642 Millionen) kam auf gut zwölf Prozent vor dem Baugewerbe (629 Millionen) mit zwölf Prozent.

Neben den Umsätzen war auch die Beschäftigung in der Umweltwirtschaft rückläufig. Die Arbeitsleistung der in der Umweltwirtschaft tätigen Personen entsprach 2013 rund 18.000 Vollzeitäquivalenten, das war gut ein Prozent weniger als im Vorjahr.

Die jährliche Erhebung der Waren sowie Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz erstreckt sich im Wesentlichen auf Betriebe des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden, des verarbeitenden Gewerbes und des Baugewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr, die Waren herstellen oder Bauleistungen für den Umweltschutz erbringen. Nicht einbezogen sind Umsätze im Zusammenhang mit Entsorgungsdienstleistungen. Darüber hinaus werden Dienstleistungsbetriebe ab einem Umsatz von 1.000.000 Euro erfasst, die dem Umweltschutz dienende Dienstleistungen erbringen. In der Dienstleistungsbranche können dies z. B. Architektur- und Ingenieurbüros oder Institute und Einrichtungen sein, die technische, physikalische und chemische Untersuchungen, Beratungen oder andere Leistungen für den Umweltschutz erbringen. Für die Abgrenzung der Waren sowie der Bau- und Dienstleistungen, die dem Umweltschutz dienen, wird den Berichtspflichtigen ein entsprechendes Verzeichnis zur Verfügung gestellt.

Autor: Jörg Breitenfeld (Referat Landwirtschaft, Weinbau, Umwelt, Energie)

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