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Umweltwirtschaft gewinnt in Rheinland-Pfalz weiter an Bedeutung

Die Bedeutung der Umweltwirtschaft für die rheinland-pfälzische Wirtschaft nimmt weiter zu: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stieg ihr Anteil am Umsatz der Gesamtwirtschaft 2012 auf 3,9 Prozent (2011: 3,5 Prozent). Damit weist Rheinland-Pfalz im Vergleich der Länder hinter dem Saarland den zweithöchsten Anteilswert aus.

In der rheinland-pfälzischen Umweltwirtschaft wurden 2012 rund 46 Prozent der Umsätze mit umweltschutzrelevanten Waren und Dienstleistungen des Verarbeitenden Gewerbes erzielt (2011: 40 Prozent). Die Umweltwirtschaft leistete mit 4,7 Prozent zwar nur einen kleinen Beitrag zur gesamten Industrieproduktion (2011: 3,7 Prozent), aber im Vergleich zur Summe der Bundesländer ist dies ein hoher Anteilswert (2012: 2,8 Prozent). Den zweitgrößten Anteil an den Umsätzen der Umweltwirtschaft hat in Rheinland-Pfalz wie in den meisten anderen Bundesländern der Bereich „Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“ (34 Prozent). Dem Baugewerbe kommt die drittgrößte Bedeutung zu (14 Prozent).

Die Umweltwirtschaft setzte 2012 knapp 8,6 Milliarden Euro um; dies waren rund elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings ist für das Folgejahr eine schwächere Entwicklung zu erwarten. Gut 60 Prozent der in den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen erfassten Umsätze stammten 2012 aus der Erhebung der Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz. Diese Erhebung liegt bereits für 2013 vor und zeigt einen Umsatzrückgang um gut 5 Prozent. Die Ursache hierfür war ein Einbruch im Bereich Klimaschutz, insbesondere bei der Solarenergie. Dieser dürfte sich 2013 auch auf die gesamte Umweltwirtschaft ausgewirkt haben.

 Beschäftigte

Rund 29.000 Beschäftigte (gemessen in Vollzeitäquivalenten) trugen 2012 in unterschiedlichen Branchen dazu bei, Waren herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten, mit denen sich Umweltschäden mindern lassen oder die natürlichen Ressourcen schonender genutzt werden können. Gegenüber dem Vorjahr entsprach dies einem Zuwachs um gut elf Prozent (Bundesländer: plus 7 %). Damit entwickelte sich die Beschäftigung in der rheinland-pfälzischen Umweltwirtschaft im Berichtsjahr deutlich besser als in der Gesamtwirtschaft (Erwerbstätige in Vollzeitäquivalenten: plus 0,5 Prozent).

Der Beschäftigtenanteil der Umweltwirtschaft an der Gesamtwirtschaft erhöhte sich von 1,7 auf 1,8 Prozent. Hierzu liegen derzeit nur aus acht Bundesländern Vergleichswerte vor. Unter diesen Ländern liegt Rheinland-Pfalz nach dem Saarland (2,2 Prozent) und nach Brandenburg (1,9 Prozent) an dritter Stelle.

Umfassende Ergebnisse und weitere Informationen zur Umweltbeanspruchung in Rheinland-Pfalz und den anderen Bundesländern sind in den Veröffentlichungen des Arbeitskreises Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder zu finden: Band 1 – Indikatoren und Kennzahlen: Tabellen; Band 2 – Indikatoren und Kennzahlen: Grafiken; Band 3 – Analysen und Berichte. Das Titelthema „Umweltwirtschaft“ wird in Band 3 – Analysen und Berichte – kommentiert.

Weitere Informationen: www.ugrdl.de

Bei der Erfassung der Umsätze und Beschäftigten ist es notwendig, genau abzugrenzen, welche der insgesamt produzierten Güter und Dienstleistungen dem Umweltschutz dienen und deshalb der Umweltwirtschaft zugerechnet werden müssen. Dabei orientieren sich die Umweltökonomi¬schen Gesamtrechnungen an einheitlichen europäischen Leitlinien. Zur Umweltwirtschaft gehören Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Es handelt es sich dabei beispielsweise um Unternehmen, die im Maschinenbau (Verarbeitendes Gewerbe), beim Bau von Gebäuden (Baugewerbe) oder als Unternehmensdienstleister tätig sind.

Die Erfassung der Umweltwirtschaft in den Umweltökonomi¬schen Gesamtrechnungen ist umfassender als in den Statistiken auf Basis des nationalen Umweltstatistikgesetzes (UStatG). Für die Berechnung der Kennziffern zur Umweltwirtschaft ist es erforderlich, weitere Statistiken auszuwerten. In Teilbereichen müssen Schätzungen vorgenommen werden. Die Länderergebnisse liegen deshalb erst mit einer Verzögerung von drei Jahren vor.

Autorin: Dr. Ninja Lehnert (Referat Analysen)

 

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